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Zivilprozessrecht

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Sibylle Kuntschen: Die antizipierte Beweiswürdigung im schweizerischen Zivilprozess

Datum:
20.01.2022
Rubrik:
Neue Bücher
Rechtsgebiet:
Zivilprozessrecht
Stichworte:
Beweiswürdigung
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Sibylle Kuntschen
Die antizipierte Beweiswürdigung im schweizerischen Zivilprozess

Zürich / St. Gallen 2021
455 Seiten
DIKE Verlag
CHF 92.00
ISBN 978-3-03891-291-0

Buchart

Buch (Gebunden)
Schriften zum Schweizerischen Zivilprozessrecht, Band 35

Inhalt / Rezension

Von antizipierter Beweiswürdigung wird gesprochen, wenn

  • die Beweiskraft eines Beweismittels vor dessen Erhebung bestimmt wird.

Ziele der antizipierten Beweiswürdigung sind:

  • Verfahrensbeschleunigung;
  • Verfahrensökonomie;
  • Anwendung des Verhältnismässigkeitsgrundsatzes.

Eine massvolle Einschränkung der Beweisführungsmöglichkeit soll dafür besorgt sein, dass das Beweisverfahren nicht endlos wird.

De lege lata ist die antizipierte Beweiswürdigung indessen höchst umstritten:

  • Rechtsgrundlage
    • Die Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) sieht die die antizipierte Beweiswürdigung nicht ausdrücklich vor,
      • und zwar anders als
        • in den vorangegangenen kantonalen Zivilprozessordnungen und
        • im VE ZPO.
      • Rechtsprechung
        • Die antizipierte Beweiswürdigung bildet einen festen Bestandteil der bundesgerichtlichen Rechtsprechung.
      • Spannungsverhältnis zum Recht auf Beweis
        • Die antizipierte Beweiswürdigung steht in einem Spannungsverhältnis zum Recht auf Beweis (vgl. ZPO 152 Abs. 1)

Die Dissertation

  • schildert
    • die Widersprüche im Gesetzgebungsverfahren;
  • setzt sich vertieft auseinander mit
    • den Voraussetzungen der antizipierten Beweiswürdigung;
  • berücksichtigt umfassend
    • die einschlägige Lehre und Rechtsprechung;
  • diskutiert zahlreiche Praxisbeispiele auf Bundes- und Kantonsebene.

Die Autorin

  • evaluiert
    • die möglichen Beweisergebnisse;
  • analysiert
    • die subjektive Untauglichkeit eines Beweismittels;
  • eruiert
    • die Erscheinungsformen der antizipierten Beweiswürdigung einlässlich;
  • bewertet
    • die Zulässigkeit der antizipierten Beweiswürdigung;
  • prüft
    • rechtsvergleichend;
  • legt auch dar
    • die Besonderheiten des Rechtsschutzes.

De lege ferenda schlägt die Autorin vor:

  • eine Gesetzesbestimmung zur antizipierten Beweiswürdigung (als ZPO 157 Abs. 2).

Ein Stichwortverzeichnis erleichtert die Handhabung des Werkes.

Inhaltsübersicht

Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Materialienverzeichnis
Fallverzeichnis

Einleitung

1. Teil: Grundlagen

1 Das Recht auf Beweis
2 Die freie Beweiswürdigung
3 Die Beweisverfügung
4 Zwischenfazit

2. Teil: Die antizipierte Beweiswürdigung

5 Begriff und Zweck
6 Abgrenzungen
7 Rechtsvergleichende Übersicht
8 Entwicklung der antizipierten Beweiswürdigung bis zur Vereinheitlichung der ZPO
9 Erscheinungsformen
10 Rechtsgrundlagen
11 Voraussetzungen
12 Rechtsschutz

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Stichwortverzeichnis

Fokus

Praktiker aus der Advokatur, aus der Justiz und Gelehrte aus der Rechtswissenschaft.

Bewertung

Gutes Grundlagenwerk zur antizipierten Beweiswürdigung.

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