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Arbeitsrecht / Sozialversicherungsrecht

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Arbeitsunfähigkeit: Frühzeitige berufliche Reintegration entscheidend

Datum:
14.10.2022
Rubrik:
Berichte
Rechtsgebiet:
Arbeitsrecht
Stichworte:
Arbeitsunfähigkeit, Berufliche Reintegration, Burnout, Case Management, Eingliederungschancen, Krankschreibung, Taggeld, Taggeldversicherung
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Ablauf einer Arbeitsunfähigkeit

Einleitung

Im Falle der nicht kurzzeitigen Arbeitsunfähigkeit ist eine möglichst schnelle berufliche Reintegration entscheidend.

Krankschreibungen aus psychischen Gründen

Wir berichteten kürzlich über die Hintergründe von Arbeitsabsenzen bzw. über die Studie von SWICA und WORKMED in

Kommunikation mit dem Taggeldversicherer

Die Per­sonalverantwortlichen und Führungs­kräfte der Arbeitgeberin sollten sich bei Arbeitsabsenzen im Zusammenhang mit schwieri­gen gesundheitlichen, v.a. psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeits-Situationen beim Krankentaggeldversicherer melden.

Nach 30 Tagen Arbeitsunfähigkeit oder nach wieder­kehrenden kürzeren krankheitsbeding­ten Absenzen während eines Jahres sollte der Taggeldversicherer vom Arbeitgeber spätestens orientiert werden, damit dieser das Eingliederungs­potenzial prüfen und mit dem Arbeitgeber, der versicherten Person und weiteren Ins­tanzen nach einer Lösung suchen kann.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit / Case Management

Ist die Kommunikation mit dem Taggeldversicherer hergestellt, wird dieser i.d.R. beurtei­len, ob beim konkreten Arbeitsunfähigkeitsfall ein Reintegrationspotenzial besteht.

Für den Einsatz eines sog. „Case Managements“ sollte die arbeitsunfähige Person miteinbezogen und einverstanden sein, v.a. wenn für die Erarbeitung der Interventionsmassnahmen die IV involviert wird.

Eingliederungschance

Ge­mäss einschlägigen Studien ist die Eingliederungschance in den ersten 3 Monaten am höchsten.

Eingliederungsquoten

Bei den Eingliederungs- bzw. Rückkehr-Chancen wird in der Branche der Taggeldversicherer von folgender Entwicklung ausgegangen:

  • Binnen 3 Monaten nach Krankheitseintritt
    • Eingliederung hat höchste Erfolgschance.
  • 6 Monate nach Krankheitseintritt
    • Rückkehrwahrscheinlichkeit an den Arbeitsplatz kleiner als 50 %.
  • 12 Monate nach Krankheitseintritt
    • Rückkehrwahrscheinlichkeit an den Arbeitsplatz unter 20 %.

Erfolgsquote Case Management

Die durchschnittliche Erfolgsquote bei Einsatz ei­nes Case Managements liegt bei ungefähr 70%.

Erfolgsentscheidend sind aber:

  • Schnelles Handeln
  • je frü­her die Einleitung eines Case Management, desto besser sind die Erfolgsaussichten.

Fazit

Es gilt für die Reintegrations-Massnahmen das Prinzip:

  • Je früher, desto erfolgsversprechender.

Daher ist es wichtig, dass arbeitsunfähige Mitarbeiter früh, d.h. möglichst nach 30 Tagen, dem Taggeldversicherer gemeldet werden.

Quelle

LawMedia Redaktionsteam

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