Ambroise Baumgartner: Handlungsbefugnisse der ausländischen Konkursverwaltung in der Schweiz

Ambroise Baumgartner
Handlungsbefugnisse der ausländischen Konkursverwaltung in der Schweiz

Eine Würdigung der Revision des IPRG
vom 1. Januar 2019 unter Prüfung
einer weiteren Harmonisierung mit der EuInsVO
Zürich / Basel / Genf 2022
332 Seiten
Schulthess Juristische Medien AG
CHF 89.00
ISBN 978-3-7255-8400-0

Buchart

Buch (Kartoniert / Paperback)
Arbeiten aus dem Juristischen Seminar der Universität Freiburg Schweiz, 426

Inhalt / Rezension

Das IPRG regelt seit seinem Inkrafttreten am 18.12.1987 das internationale Konkursrecht:

• Es sieht die formelle Anerkennung ausländischer Konkursdekrete und die Durchführung sog. „Hilfskonkursverfahren“ (auch IPRG-Konkurs, Minikonkurs o.ä.) vor.
• Beim sog. „Hilfskonkursverfahren“ handelt es sich um ein
  • lokales Konkursverfahren schweizerischen Rechts,
  • welches auf die Anerkennung des ausländischen Konkursdekrets folgen kann und
  • grundsätzlich vom schweizerischen Konkursamt geleitet wird.
• Die Abläufe sind:
  • Zuerst Befriedigung bestimmter privilegierter Konkursgläubiger.
  • Anschliessend Zurverfügungstellung eines eventuellen Resterlöses an die ausländische Konkursverwaltung.

Das sog. „Hilfskonkursverfahren“ dient als Hilfsmittel für die ausländische Konkursverwaltung zur Erlangung von schweizerischen Vermögenswerten.

Seit der IPRG-Revision vom 01.01.2019 hat die Anerkennung des ausländischen Konkursdekrets nicht zwingend mit der Eröffnung eines „Hilfskonkursverfahrens“ enden:

• Die ausländische Konkursverwaltung hat die Möglichkeit,
  • den Verzicht auf die Durchführung des sog. „Hilfskonkursverfahrens“ zu beantragen und
  • anschliessend selbst in der Schweiz zu handeln.
• Diese Option soll als Zugeständnis verhindern, dass die Schweiz in den negativen Ruf einer «Konkursoase» verfällt.

Diese Freiburger Dissertation

• analysiert die
  • Änderungen, welche mit der IPRG-Revision vom 1. Januar 2019 verbunden waren;
• erschliesst die
  • Unterschiede zum europäischen Insolvenzrecht;
• untersucht,
  • welche Handlungsbefugnisse einer ausländischen Konkursverwaltung in der Schweiz zukommen;
• beleuchtet die folgenden Fälle:
  • Handlungsbefugnisse ohne Konkursanerkennung (Teil 1);
  • Antragsrechte im Rahmen der internationalen Rechtshilfe (Teil 2);
  • Prozessführungsbefugnis nach Konkursanerkennung (Teil 3);
  • Handlungsbefugnisse im Rahmen eines Hilfskonkursverfahrens (Teil 4);
  • Handlungsbefugnisse nach dem Hilfskonkursverzicht (5. Teil).

Im Übrigen wird auf die Inhaltsübersicht unten verwiesen.

Abgerundet wird die Arbeit mit

• Vorschlägen de lege ferenda,
  • welche die Harmonisierung mit dem europäischen Insolvenzrecht erleichtern und
  • so die Verfahrenseffizienz insgesamt erhöhen würden.

Fokus

Handlungsrechte ausländischer Insolvenzverwalter in der Schweiz

Bewertung

Instruktives Werk dieses Spezialgebietes der grenzüberschreitenden Insolvenzen