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6G: Was die nächste Mobilfunkgeneration der Schweiz bringen soll

Ein Blick in die Zukunft: Vielversprechend, aber komplex

Datum:
10.04.2025
Rubrik:
Berichte
Rechtsgebiet:
Internetrecht, ICT-Law / Informations- und Kommunikationstechnologie
Thema:
Mobilfunkstandard 6G
Stichworte:
6G, Datenübertragung, Innovation, Mobiles Internet, Mobilfunkstandard, Netzabdeckung, Wirtschaft
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Während 5G in der Schweiz mit einer Abdeckung von über 99 Prozent längst zum Alltag gehört, laufen die Vorbereitungen für den nächsten Mobilfunkstandard.

Einleitung

Ab 2030 soll 6G eingeführt werden, ein technischer Quantensprung, der das mobile Internet nicht nur schneller, sondern auch smarter und effizienter machen soll. Aber welchen Nutzen bringt 6G tatsächlich? Und welche Herausforderungen müssen bewältigt werden?

Datenübertragungsraten bis 1 Tbit/s – 6G als Turbolader

Die Versprechungen sind gross: Mit Datenübertragungsraten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde (Tbit/s) könnte 6G das mobile Internet bis zu 1000-mal schneller machen als 5G.

Dieser Leistungssprung würde einiges revolutionieren, z.B.:

  • Downloads
  • Streaming
  • Gaming

Selbst datenintensive Anwendungen wie Virtual Reality (VR), Künstliche Intelligenz (KI; Artificial Intelligence, AI) oder Echtzeitanwendungen in der Medizin oder im Verkehr könnten von der Technologie massiv profitieren.

Verglichen mit 5G, das derzeit Geschwindigkeiten von 1 bis 10 Gbit/s erreicht, markiert 6G einen gewaltigen Fortschritt. Erste Forschungsergebnisse, etwa aus China, zeigten bereits 2022 Datenraten von über 200 Gbit/s – ein Vorgeschmack auf das, was möglich sein könnte.

Effizienter und reaktionsschneller – neue Dimensionen für Anwendungen

Mit 6G soll nicht nur

  • die Geschwindigkeit steigen,
  • sondern auch die Reaktionszeit (Latenz) drastisch reduziert werden
  • von Millisekunden (bei 5G) auf nur 100 Mikrosekunden.

Diese nahezu verzögerungsfreie Datenübertragung eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten:

  • Von autonomen Fahrzeugen,
  • über intelligente Smart-City-Anwendungen,
  • bis hin zu aus der Ferne gesteuerten chirurgischen Eingriffen

könnten viele Visionen zur Realität werden.

Ein weiterer Vorteil von 6G ist die gesteigerte Nutzlastkapazität:

  • Während 5G durch technologischen Fortschritt bereits eine Verhundertfachung der Kapazität gegenüber 4G erreicht hat,
  • soll 6G Nutzern auch bei hoher Auslastung – etwa in Zügen oder an Flughäfen – eine zuverlässige Verbindung ermöglichen.

Herausforderungen: Kürzere Reichweiten und höherer Energiebedarf

Doch der Fortschritt hat auch seinen Preis. Eine der grössten technischen Herausforderungen von 6G ist die geringere Reichweite der genutzten Frequenzen:

  • Während bei 5G Antennen Reichweiten von bis zu 2 Kilometern realisieren,
  • liegen die Werte bei 6G zwischen 100 und 320 Metern.

Um die Abdeckung zu gewährleisten, wird es also notwendig sein, deutlich mehr Antennen oder Verstärker zu installieren.

Dies könnte auch Umwelt- und Rechtsfragen aufwerfen, etwa im Hinblick auf die Standortwahl und mögliche Gesundheitsbedenken in der Bevölkerung.

Zusätzlich wird erwartet, dass die Basisstationen mehr Energie benötigen, was eine Herausforderung bedeutet.

Frühestens ab 2030 in der Schweiz

Während manche Länder – allen voran China – bereits mit ersten 6G-Tests Schlagzeilen machen, wird die Einführung in der Schweiz noch einige Zeit auf sich warten lassen. Die Entwicklung eines neuen Mobilfunkstandards ist äusserst komplex: Von der Festlegung internationaler Normen bis hin zur Fertigung neuer Hardware müssen zahlreiche Hürden genommen werden. Dies gilt insbesondere für 6G, da erstmals Mobilfunkfrequenzen im Terahertz-Bereich eingesetzt werden sollen.

Bis es so weit ist, bleibt 5G der Standard in der Schweiz. Dennoch arbeiten Forschungseinrichtungen, Industrie und Behörden schon seit 2017 daran, 6G bereit für die Zukunft zu machen.

Fazit

6G wird nicht nur das Internet revolutionieren, sondern könnte ganze Wirtschaftssektoren neugestalten.

Einige mögliche Anwendungsbereiche:

  • Intelligente Städte,
  • autonome Mobilität
  • und verbesserte medizinische Anwendungen

sind nur einige der Anwendungsbereiche, die von der Technologie profitieren könnten.

Gleichzeitig stellt 6G hohe Anforderungen an Regulierung, Infrastruktur und Energieeffizienz.

Für die Schweiz könnte 6G ein bedeutender Schritt in eine noch stärker digitalisierte Zukunft sein – ein Versprechen, das jedoch auch sorgfältige Planung und gesellschaftlichen Diskurs erfordert. Die Frage, ob der technologische Traum in der geplanten Zeitspanne realisiert wird, bleibt spannend. Was sicher ist: Die nächste Mobilfunkgeneration wird den Alltag vieler Menschen nachhaltig verändern.

Quelle

LawMedia Redaktionsteam

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