Die am 1. Juli 2012 eingeführte Regelung, dass in Frankreich alle Fahrzeuglenker einen Alkoholtest mitzuführen haben, wurde sistiert und auf unbestimmte Zeit verschoben.
Ausser Mofas waren alle motorisierten Fahrzeuge von dieser Regelung betroffen. Die französische Regierung wollte mit dieser Massnahme die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss senken.
Ursprünglich sollten nach einer 4-monatigen Übergangsfrist, d.h. per 1. November 2012, alle Fahrzeuglenker gebüsst werden, die bei einer Verkehrskontrolle keinen einsatzbereiten Test vorweisen konnten. Millionen von Verkehrsteilnehmern mussten sich daraufhin mit dem nötigen Zubehör eindecken, was zu gravierenden Lieferengpässen führte. Da bis zur geplanten Einführung der Sanktionierung zu wenig Einweg-Tester erhältlich waren, wurde die Frist verschoben.
Mittlerweile wird auch von Seiten der Regierung am Nutzen der neuen Regelung gezweifelt. Der Nationale Verkehrssicherheitsrat hat eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, die Effizienz eines solchen Obligatoriums zu untersuchen. Bis Ergebnisse vorliegen, ist das Alkoholtest-Obligatorium aufgehoben. Ob die Regelung überhaupt noch eingeführt wird, ist zurzeit fraglich.
Die Promillegrenze für Fahrzeuglenker liegt in Frankreich wie auch in der Schweiz bei 0,5 Promille. Auf Fahren mit 0,5 bis 0,8 Promille stehen bis zu 750 Euro Strafe, bei über 0,8 Promille werden Bussen bis zu 4500 Euro fällig. Bereits seit Dezember 2011 müssen in Frankreich Diskotheken und Bars Alkoholtests bereitstellen, damit die Gäste ihre Fahrtauglichkeit testen können.
Ungenaue Alkoholtestgeräte
Wie das Westschweizer Konsumenten-Magazin «Bon à Savoir» berichtet, sind viele der im Handel erhältlichen Testgeräte zur Messung des Atemalkohols jedoch ungenau und unzuverlässig. Getestet wurden elf Alkoholtests zwischen 3.80 CHF und 120 CHF – vier Einweg-Tests und sieben elektronische Geräte. Davon lieferte nur ein einziges Produkt verlässliche Resultate: Der Einweg-Test «Le Ballon» von Contralco (siehe Artikelbild), der für 3.80 CHF in Apotheken erhältlich ist.
Bildquelle: Contralco
Linktipp:
Promillerechner der Beratungsstelle für Unfallverhütung | bfu.ch