Der diesjährige Monitor „Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt“ zeigt, dass der Wohnungsmarkt in der Schweiz weiterhin durch Ungleichgewichte geprägt ist. Mietwohnungen werden überraschend wieder knapper.
Das Wohneigentum ist stärker gefragt als zuvor und es wird immer teurer.
Für Familien ist der Traum vom Einfamilienhaus kaum mehr realisierbar.
Das Bundesamt für Wohnungswesen BWO teilte dies am 09.07.2021 mit.
Einleitung / Entwicklung
Die Nachfrage nach Wohnraum im Pandemiejahr 2020 wurde durch folgende Entwicklungen geprägt:
- Zahl der Haushalte
- Schweizer Wohnbevölkerung: wachsend
- Ausländische Wohnbevölkerung: stabile Entwicklung wie in den Vorjahren
- Bescheidenes Wohnungswachstum, wie seit Jahren nicht mehr
- Keine Entspannung auf den Wohnungsmärkten
- Ursache: Präferenzenänderung im Pandemiejahr
- Mehr Menschen suchten eine grössere oder eine zweite Wohnung.
Mietwohnungsmarkt
Der Markt für Mietwohnungen hat sich 2020 wie folgt entwickelt:
- Allgemein / Gesamtschweizerisch
- Verknappung gegenüber den Vorjahren
- Über die ganze Schweiz betrachtet, war der Mietwohnungsmarkt aber weiterhin ausgewogen
- Unteres Mietpreissegment
- Verknappung war besonders hier festzustellen
- Mittleres und oberes Mietpreissegment
- Ebenso Betroffenheit, v.a. waren in folgenden Regionen Mietwohnungen Mangelware:
- Zürich
- Zug
- Arc lémanique
- Grossraum Bern
- Ebenso Betroffenheit, v.a. waren in folgenden Regionen Mietwohnungen Mangelware:
- Verknappungstempo
- Für die Statistiker war die rasche Verknappung besorgniserregend.
Wohneigentumsmarkt
- Die Marktsituation für Wohneigentum veränderte sich 2020 gegenüber 2019 kaum:
- Wohneigentum ist nach wie vor rar
- deutlich gestiegen sind aber die Preise, als Folge der schwachen Bautätigkeit
- Eigentümerquote: von 2019 bis 2020 stabil
- Wohneigentumsnachfrage: Trotz ansteigendem Preisniveau intakt.
Wohneigentum zunehmend unerschwinglich
- Monitor-Augenmerk in 2020 auf Wohneigentum.
- Entwicklung seit 2007:
- Verschiebung von Einfamilienhäusern (EFH) hin zu Stockwerkeigentumswohnungen (StWE)
- Gesunkene Eigentümerquote
- Erwerber: vorwiegend
- Einzelpersonen
- kinderlose Paare
- ältere Menschen.
Nicht Einkommen, sondern Vermögen für Wohneigentumserwerb relevant
- Die aktuelle Analyse der Kaufwahrscheinlichkeiten belegt:
- Zunahme der Bedeutung von Vermögen für den Erwerb von Wohneigentum
- Erklärbarer Gründe für
- das steigende Alter der Käuferschaft
- problematische Situation der Familien ohne grosses Vermögen, für welche der „Traum“ vom EFH immer weniger realisierbar ist
- Anmerkung der Redaktion:
- Höhere Eigenmittelvorgaben der Banken,
vgl. Regulatorische Massnahmen
- Höhere Eigenmittelvorgaben der Banken,
- Anmerkung der Redaktion:
- Erklärbarer Gründe für
- Weniger bedeutsames Einkommen für den Erwerb von Wohneigentum
- Gleichzeitige Zunahme des Erwerbs von Zweitwohnungen zur Vermietung
- Zunahme der Bedeutung von Vermögen für den Erwerb von Wohneigentum
- Der Vergleich mit 1990 zeige aber, dass die Situation heute besser ist
- Damals waren sowohl Wohneigentum wie Mietwohnungen sehr knapp.
- Heute hat, wer über nicht genügend eigene Mittel verfügt, die Möglichkeit, im mittleren und höheren Preissegment auf Mietwohnungen auszuweichen.
Monitor Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt
- Der seit dem Jahr 2009 von der Arbeitsgemeinschaft Meta-Sys AG / ZHAW im Auftrag des BWO erstellte Monitor wird durch drei charakteristische Merkmale bestimmt:
- Erstens: Fokus auf die Entwicklung der In- und Ausländerhaushalte sowie auf deren Einkommen (wesentliche Nachfragetreiber)
- Zweitens: Analyse der Miet- und Wohneigentumsmärkte als Aggregat (Berücksichtigung gegenseitigen Pufferfunktion und Erhalt der Gesamtsicht auf die Versorgung)
- Drittens: Analyse der verschiedenen Preis- und Kaufkraftklassen.
Die Monitor-Resultate liegen in Kurzberichten für die ganze Schweiz und für die sieben vom BfS definierten Grossregionen vor:
Weiterführende Informationen:
Quelle
LawMedia Redaktionsteam