Inkrafttreten: MO 20.09.2021
Der Bundesrat (BR) möchte eine Zunahme der Infektionszahlen durch Reiserückkehrende nach den Herbstferien verhindern.
Der BR hat daher an seiner Sitzung vom 17.09.2021 beschlossen:
- Einreisebedingungen
- für Personen, die nicht geimpft oder genesen sind
- 1. bei der Einreise
- Vorweisen eines negativen Test vorweisen müssen
- 2. Nachheriges nochmaliges Testen lassen
- nach vier bis sieben Tagen
- Inkrafttreten: ab MO 20.09.2021
- Zugang zum Covid-Zertifikat
- für Personen, die im Ausland geimpft wurden oder im Ausland genesen sind
- Regelung, wie sie ein Covid-Zertifikat erhalten können.
Einleitung
- Der BR hat – aufgrund der Erfahrungen nach den Sommerferien – im Hinblick auf die Herbstferien die neuen grenzsanitarischen Massnahmen beschlossen.
- Die Daten der kantonalen Contact-Tracing-Stellen haben nachgewiesen, dass auch Reiserückkehrende zur besorgniserregenden Situation in der Schweiz beigetragen haben.
- Die neuen Regeln sollen dieser Tatsache und der hochansteckenden Delta-Variante Rechnung tragen.
- Eine periodisch aktualisierte Liste mit Risikoländern für grenzsanitarische Massnahmen erscheint dem BR daher nicht mehr als sinnvoll.
Nachfolgend der Text der Neuen Einreisebestimmungen und der Text betreffend den Zugang zum Covid-Zertifikat für im Ausland geimpfte Personen:
Neue Einreisebestimmungen
Testpflicht bei der Einreise für Personen, die nicht geimpft oder genesen sind
Alle Personen, die nicht geimpft oder genesen sind müssen bei der Einreise einen negativen Test (Antigen oder PCR) vorweisen, unabhängig davon, woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen. Nach vier bis sieben Tagen in der Schweiz wird ein weiterer, in der Schweiz durchgeführter Test verlangt. Dieser Test ist kostenpflichtig. Das Resultat des zweiten Tests muss der zuständigen kantonalen Stelle übermittelt werden. Für geimpfte und genesene Personen mit einem Covid-Zertifikat oder einem anderen gültigen Nachweis einer Impfung oder Genesung gilt keine Testpflicht.
Formularpflicht für alle Einreisenden
Alle Einreisenden – geimpfte, genesene und negativ getestete Personen – müssen zudem das Einreiseformular (Passenger Locator Form, SwissPLF) ausfüllen. Damit sind die Kantone in der Lage Stichproben durchzuführen, ob Personen, die nicht geimpft oder genesen und mit einem Test eingereist sind, nach vier bis sieben Tagen einen zweiten Test durchgeführt haben.
Keine Test- und Formularpflicht für Grenzgängerinnen und Grenzgänger
Von der Test- und Formularpflicht ausgenommen sind Personen, die ohne Zwischenhalt durch die Schweiz reisen, wer beruflich Güter oder Personen befördert sowie Grenzgängerinnen und Grenzgänger und Personen, die aus Grenzgebieten einreisen. Damit trägt der Bundesrat auch dem engen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Austausch in den Grenzgebieten Rechnung. Von der Testpflicht ausgenommen sind zudem Kinder unter 16 Jahren.
Risikobasierte Kontrollen
Täglich passieren über 2 Millionen Menschen und 1 Millionen Fahrzeuge die Schweizer Grenzen. Risikobasierte Kontrollen sollen dazu führen, dass die neuen Regeln eingehalten werden. Personen, die bei der Einreise keinen Test vorweisen können, müssen diesen sofort nach der Einreise in die Schweiz nachholen. Die Kantone sind angehalten Stichproben durchzuführen, ob nicht-genesene und nicht-geimpfte Personen den zweiten Test auch wirklich gemacht haben. Bei Verstössen gegen diese Regeln können Ordnungsbussen (200 Franken für fehlende Testnachweise und 100 Franken für nicht ausgefüllte Formulare) verhängt werden. Die Fluggesellschaften und Busunternehmen im Fernverkehr müssen überprüfen, ob einreisende Personen über ein PLF sowie ein Covid-Zertifikat oder einen Testnachweis verfügen. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) und die örtlich zuständigen Polizeieinheiten führen in allen grenzüberschreitenden Verkehrsarten risikobasierte Kontrollen durch. In einigen Wochen wird der Bundesrat die Erfahrungen mit der Umsetzung der neuen Einreiseregeln auswerten und wenn nötig Anpassungen vornehmen.
Einreisebestimmungen: Anlehnung an Schengen-Raum
Die bestehenden Einreisebestimmungen bleiben unverändert. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) führt weiterhin eine Risikoliste. Diese Liste regelt, wer in die Schweiz einreisen darf. Alle Staaten ausserhalb des Schengen-Raums, die nicht auf dieser Liste geführt sind, gelten weiterhin als Risikoländer, aus denen für die Einreise in die Schweiz für ungeimpfte Drittstaatsangehörige Beschränkungen gelten. Die Schweiz lehnt sich beim Erlass ihrer Einreisebestimmungen als Schengen-assoziierter Staat möglichst an die Entscheide der Europäischen Union an. Mittels des Online-Tools «Travelcheck» kann nachgeschaut werden, welche Personen aus welchen Ländern unter welchen Bedingungen in die Schweiz einreisen können.“
Quelle: Medienmitteilung des BR vom 17.09.2021
Zugang zum Covid-Zertifikat für im Ausland geimpfte Personen
Covid-Zertifikat für im Ausland geimpfte und genesene Personen
Ab dem 20. September können alle Personen, die mit einem von der European Medicines Agency (EMA) zugelassenen Impfstoff im Ausland geimpft sind und die in der Schweiz Wohnsitz haben oder in die Schweiz einreisen, ein Schweizer Covid-Zertifikat erlangen. Damit wird die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auch für Personen sichergestellt, die im Ausland geimpft wurden oder im Ausland genesen sind, etwa für Touristinnen und Touristen. Derzeit sind nur die Zertifikate der am EU Digital Covid Certificate angeschlossenen Länder mit dem Schweizer System kompatibel.
Die Unterlagen können elektronisch eingereicht werden. Jeder Kanton muss eine Kontaktstelle definieren, an die sich im Ausland geimpfte Personen wenden können. Sämtliche kantonalen Kontaktstellen werden auf einer Webseite des Bundes aufgeführt. Eine Arbeitsgruppe des Bundes (EDI, EDA, EFD) wird zusammen mit den Kantonen und weiteren Stellen (Datenschutz) die Umsetzung begleiten. Ziel ist eine möglichst effiziente, schlanke und kundenorientierte Lösung. In einer Übergangsphase bis am 10. Oktober 2021 sind für den Zugang zu zertifikatspflichten Einrichtungen oder Veranstaltungen alle ausländischen Impfnachweise gültig (zum Beispiel Impfausweis der WHO).
Wie im angrenzenden Ausland soll der Zugang zum Zertifikat nicht auf sämtliche WHO-Impfstoffe ausgedehnt werden. Ausgenommen sind rückkehrende Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, in der Schweiz berufstätige EU-Drittstaatsangehörige, Mitarbeitende von internationalen Organisationen und akkreditiertes diplomatisches Personal sowie Studentinnen und Studenten.
Resultate der Konsultation
Der Bundesrat hatte zwei Varianten zur Anpassung der Einreisebestimmungen in Konsultation gegeben, eine mit doppelter Testpflicht und eine mit Quarantäne. Aufgrund der Konsultationsergebnisse hat sich der Bundesrat für die erste Variante entschieden. Sie wird als praxistauglicher beurteilt und dürfte für die Kantone mit weniger Aufwand verbunden sein.“
Quelle: Medienmitteilung des BR vom 17.09.2021
Dokumente
- FAQ – Massnahmen für die Einreise in die Schweiz ab 20. September 2021 (PDF, 131 kB) | admin.ch
- Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des internationalen Personenverkehrs (PDF, 455 kB) | admin.ch
- Covid-19-Verordnung Zertifikate (PDF, 401 kB) | admin.ch
Links
- Einreiseformular | admin.ch
- Risikoliste | admin.ch
- Travelcheck | admin.ch
Weiterführende Informationen
- Coronavirus: BR dehnt Zertifikatspflicht aus + startet Konsultation zu neuen Einreisebestimmungen| law-news.ch
- Coronavirus: BR startet vorsorglich Konsultation zur Ausdehnung der Zertifikatspflicht| law-news.ch
- Coronavirus: Kantonskonsultation zum 4. Öffnungsschritt + Strategie für kommende Monate| law-news.ch
- Coronavirus: Nächster Öffnungsschritt am MO 19.04.2021
- Coronavirus (COVID-19): Konsultation zu zweitem Öffnungsschritt trotz fragiler Lage
Quelle
LawMedia Redaktionsteam