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Schönheitsoperationen im Reisebüro buchen?

Datum:
12.06.2017
Rubrik:
Berichte
Rechtsgebiet:
Reiserecht
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Kurz nach Thailand den Busen vergrössern und danach in Tschechien das Fett absaugen

Schönheitsoperationen werden immer mehr zum alltäglichen Eingriff. Weil das Angebot in der Schweiz teuer ist, greifen viele auf die ausländischen Schönheitskliniken zurück. Allerdings gibt es einige Punkte, die man bedenken sollte, bevor man sich in einem fremden Land unter das Messer legt.

Unzufriedenheit

Das Betrachten des eigenen Spiegelbildes ist für viele Menschen kein angenehmer Anblick. Es gibt viele Dinge, die eine Frau an Ihrem Körper als störend empfindet. Man ist zu dick, die Brüste sind zu klein, die Ohren stehen ab, die Nase ist krumm, und viele weitere Körperteile, die irgendwie nicht sind wie sie sein sollten. Viele hatten schon den Gedanken einer Schönheits-OP. Der OP-Gedanken wird schnell verworfen, wenn man die Preise in der Schweiz prüft. Nun sind aber immer mehr Menschen daran interessiert, ihr Aussehen kostengünstiger in einer Klinik im Ausland zu verändern. Höhere Qualitätsrisiken in einem fremden Land werden oft ignoriert und so kommt es, dass ein Schönheitschirurg in der Schweiz den Fehler beheben muss.

Eingriff im Ausland? – Diese vier Punkte sind im Voraus zu beachten

Sich auf eigene Faust im Ausland über eine Schönheitsklinik und dementsprechende Operation zu informieren birgt grosse Risiken. Ob mit einer vermittelnden Agentur mehr Qualität und weniger Risiken entstehen, ist umstritten. Für diejenigen, die trotzdem selber die Operation planen möchten, werden folgende Chirurgen-Tipps herumgeboten:

  1. Ausführliche Recherche
    Erstellen sie einen Steckbrief über den gewünschten Chirurgen, mit den wichtigsten Informationen: Ausbildung, Berufserfahrung, Mitglied einer Fachgesellschaft, Referenzen und wie lange es das Haus, in dem der Chirurg arbeitet, schon gibt. Denn bei diesem harten Wettbewerb können nur die wirklich guten Kliniken auf Dauer bestehen.
  2. Individuelle Beratung
    Sobald Sie eine Vorauswahl von etwa zwei bis drei Ärzten getroffen haben, geht es an das Beratungsgespräch. Geben Sie darauf Acht, dass das Gespräch persönlich mit dem später operierenden Chirurgen geführt wird. Falls Sie in einem Land die Operation durchführen, wo sie die Sprache nicht beherrschen, wird geraten einen Dolmetscher dazu zuziehen oder gar von einer derartigen Operation abzusehen. Wichtig ist, dass auch die Risiken und Folgen thematisiert werden. Nehmen Sie sich deshalb genügend Zeit um diese Punkte ausführlich zu besprechen.
  3. Was passiert im schlimmsten Fall?
    Vieles kann bei einer Operation schieflaufen. Seien Sie sich dessen bewusst und machen Sie eine Pro-Kontra-Liste. Wichtig ist die Frage, wie der Arzt mit Komplikationen umgehen kann. Was ist in einem Fall einer Lungenembolie? Wohin wird man in diesem Fall verlegt und wer übernimmt die Kosten für den nötigen Spitalaufenthalt? Wie sieht es mit der Haftpflichtversicherung aus? Alles Fragen, auf die man auf jeden Fall eine klare Antwort haben sollte, bevor allenfalls eines der Negativ-Szenarien eintritt.
  4. Persönliche Empfindung
    Oftmals ist es nicht falsch sich auf das Bauchgefühl zu verlassen. Wichtig ist, ob der Arzt einen vertrauenswürdigen Eindruck hinterlassen hat und, ob er Ihnen genügend Bedenkzeit gibt. In der Schweiz sind 6 – 8 Wochen Bedenkzeit üblich. Machen Sie sich nochmals die letzten Gedanken und lassen Sie das Beratungsgespräch Revue passieren bevor sie den Termin definitiv buchen.

Der Schein trügt

Im Vergleich zur Schweiz, ist eine Brustvergrösserung im Ausland bis zu 70% günstiger. Man sollte sich allerdings die Frage stellen, wie ein so hoher Preisunterschied überhaupt möglich ist. Die deutlich günstigeren Operationen im Ausland erfordern oftmals mit Zusatzkosten verbundene Nachbesserungen, welche dann in der Schweiz behandelt werden müssen.

Wer in Erwägung zieht, sich im Ausland operieren zu lassen, sollte sich nicht von den oft luxuriösen Spas und Hotelzimmern blenden lassen. Denn das Einzige, das wirklich zählt, ist die Kompetenz der Ärzte.

Fazit

Wer tatsächlich eine Ausland-Schönheitsoperation beabsichtigt, soll sich dies gut überlegen und die Gesamtrisiken ins Kalkül ziehen. Wer sich doch für eine Operation im Ausland entscheidet, soll sich gut über die Klinik und die dort arbeitenden Chirurgen informieren.

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