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Coronavirus: BR will schweizweite Verschärfung der Massnahmen abwenden

Datum:
25.11.2021
Rubrik:
Berichte
Rechtsgebiet:
Eherecht / Eheschliessung / Ehe
Stichworte:
Bundesrat, Coronavirus, COVID-19, Massnahmen, Pandemie
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Zusammenarbeit mit den Kantonen

Der Bundesrat (BR) hat am 24.11.2021 die aktuelle Lage der Pandemie vertieft analysiert:

  • Er schätzt die epidemische Situation als kritisch ein.
    • Aktuell relativ tiefe Belastung der Intensivpflegestationen mit Covid-19-Patienten.
    • Grosse regionale Unterschiede.
  • Keine schweizweite Verschärfung der Massnahmen.
    • Er hält an der mit den Kantonen vereinbarten Zusammenarbeit fest,
  • wonach bei regional unterschiedlicher Entwicklung der Pandemie die Kantone die notwendigen Massnahmen ergreifen.
    • Verhinderung der Spitalüberlastung
  • mit kantonalen Massnahmen und
  • der konsequenten Umsetzung der Basismassnahmen durch die Bevölkerung wie
  • Abstandhaltung;
  • Maskentragung;
  • Lüften;
  • Testen.

Entwicklung

Die Anzahl Neuinfektionen steigt seit Mitte Oktober 2021 markant an, vor allem bei den jüngeren Altersgruppen:

  • Tägliche Neuinfektionen mit neuem Jahreshöchststand;
  • Fortsetzung der exponentiellen Entwicklung;
  • Etwas verzögerter Anstieg der Zahl der Hospitalisationen, hauptsächlich bei den ältesten Bevölkerungsgruppen.

Deltavariante als Grund

Grund für den Anstieg der Infektionen ist die Deltavariante:

  • Viel ansteckender als frühere Virusvarianten;
  • Mehr schwere Krankheitsverläufe;
  • Stärkere Belastung der Intensivstationen;
  • Weitere Gründe:
    • vergleichsweise tiefe Durchimpfung;
    • vermehrter Aufenthalt in Innenräumen während der kalten Jahreszeit.

 Einzelheiten

„Grosse regionale Unterschiede

Im Unterschied zu früheren Phasen der Pandemie steigen die Zahlen je nach Region unterschiedlich stark. Die Zahl der 14-täglichen Infektionen pro 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner ist in einigen Kantonen rund sechsmal höher als in den Kantonen mit tiefer Inzidenz. Auch bei den Hospitalisierungen sind grosse regionale Unterschiede festzustellen. Dabei zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Impfquote und der epidemischen Lage.

Situation ist kritisch

Angesichts der aktuell relativ tiefen Belastung der Intensivpflegestationen mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten und der grossen regionalen Unterschiede, ist für den Bundesrat noch nicht der Moment für schweizweite Verschärfungen der Massnahmen gekommen.

Der Bundesrat schätzt die Situation aber als kritisch ein. Sie dürfte sich in den nächsten Wochen weiter verschärfen. Die erhöhte Viruszirkulation bei den jüngeren Altersgruppen dürfte zu einer erhöhten Übertragung des Virus auf die Risikogruppen und einem – möglicherweise sehr raschen – Anstieg der Hospitalisierungen führen. Der Bundesrat hält es für möglich, dass sich diese Entwicklung mit einer Verhaltensänderung der Bevölkerung und regionalen Verschärfungen der Massnahmen abwenden lässt.

Der Bundesrat hält an der vor Jahresfrist mit den Kantonen verabschiedeten Strategie fest: Bei regional ausgeprägten Anstiegen übernehmen die Kantone die Federführung und ergreifen Massnahmen, damit die Situation nicht ausser Kontrolle gerät. Im Vordergrund stehen dabei die Ausweitung der Maskenpflicht, namentlich auch in Schulen, die Home-Office-Pflicht oder Kapazitätsbeschränkungen. Einige Kantone haben bereits Massnahmen getroffen.

Aufforderung zu repetitiven Tests

Viele Kantone führen in den Schulen repetitive Tests durch und haben die Zertifikatspflicht für Mitarbeitende und Besuchende in Gesundheitseinrichtungen eingeführt. Der Bundesrat erinnert jene Kantone, die dies noch nicht getan haben, erneut daran, die Empfehlungen zu repetitiven Tests und zum Schutz von Heimen und Spitälern umzusetzen. Er fordert zudem die Kantone auf, die Spitalstrukturen auf eine erneute sehr hohe Belastung vorzubereiten – im Wissen, dass die Möglichkeiten dazu beschränkt sind. Weiter soll auch die Impfung weiter gefördert und die Auffrischimpfungen so rasch wie möglich durchgeführt werden. Besonders gefährdeten Personen müssen geschützt werden.

Basismassnahmen konsequent einhalten

Schliesslich weist der Bundesrat auf die hohe Bedeutung der Basismassnahmen hin und fordert die Bevölkerung auf, diese konsequent umzusetzen. Dazu gehören Maske tragen, regelmässiges Lüften von Innenräumen, Handhygiene, Abstandhalten und sofortiges Testen bei Symptomen.

Strategie mit Risiken

Im Mai 2021 legte der Bundesrat nach Konsultation der Kantone seine Corona-Strategie fest. Darin geht er davon aus, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner mit dem Virus in Kontakt kommen werden – geschützt mit der Impfung oder ungeschützt durch eine Infektion. Sobald die Bevölkerung ab 12 Jahren Zugang zur Impfung hat, richten sich die Massnahmen darauf aus, die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems zu erhalten. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass diese Strategie Risiken birgt: Es ist schwierig, ein hohes Infektionsgeschehen zuzulassen und gleichzeitig die Überlastung der Spitäler ganz auszuschliessen. Nur wenn die kantonalen Massnahmen und die Verhaltensänderungen nicht greifen sowie die Situation in den Spitälern dies erfordern, wird der Bundesrat schweizweit verschärfte Massnahmen in Konsultation schicken.“

Quelle: Medienmitteilung des BAG vom 24.11.2021

Quelle

LawMedia Redaktionsteam

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