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Internationales Privatrecht / Erbrecht

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Internationales Erbrecht der Schweiz: Parlament hat am 22.12.2023 IPRG-Revision angenommen

Datum:
19.01.2024
Rubrik:
Gesetzgebung
Rechtsgebiet:
Internationales Privatrecht, Erbrecht, Internationales Erbrecht
Thema:
Internationales Erbrecht der Schweiz
Stichworte:
Internationales Erbrecht, IPRG, IPRG-Revision, Rechtsentwicklung Ausland
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Bildquelle: © Parlamentsdienste 3003 Bern / Franca Pedrazzetti

20.034 GESCHÄFT DES BUNDESRATES Bundesgesetz über das Internationale Privatrecht. Änderung

Internationales Erbrecht der Schweiz an die Rechtsentwicklung im Ausland anpassen

Einleitung

Die Änderung des Bundesgesetzes über das Internationale Privatrecht (Erbrecht) führte zu mehreren Differenzbereinigungsverhandlungen im Parlament.

Nun wurde kurz vor Weihnachten 2023 der Durchbruch erzielt und die revidierten Bestimmungen des Erbrechts im IPRG beschlossen.

Nachfolgend wird der Werdegang des Revisionsvorhabens wiedergegeben, die Ergebnisse der Schlussabstimmungen von NR + SR dargestellt und ein Blick in die Zukunft unternommen (Referendumsfrist + mögliches Inkrafttreten).

Revision des internationalen Erbrechts

Der Bereich des internationalen Erbrechts ist gekennzeichnet durch:

  • regelmässige Kompetenzkonflikte mit anderen Staaten;
  • sich widersprechende Entscheidungen.

Die EU hat daher einheitliche Regeln dazu festgelegt, und zwar in der

  • Europäischen Erbrechtsverordnung (EuErbVO).

Die EuErbVO bestimmt,

  • welcher Staat in einem grenzüberschreitenden Erbfall zuständig ist und
  • welches Erbrecht anzuwenden ist.

Die Verordnung regelt ausserdem:

  • die Anerkennung von ausländischen Rechtsakten;
  • alle Erbfälle, die sich in den EU-Mitgliedstaaten seit dem 17.08.2015 ereignet haben,
    • mit Ausnahme
      • Dänemark
      • Irland
      • Vereinigtes Königreich.

Die mit der EuErbVO geschaffene Rechtsvereinheitlichung ermöglicht es der Schweiz nun,

  • ihre Regeln über das internationale Erbrecht besser auf die Rechtslage in Europa abzustimmen.

Mit einer Anpassung an die Regeln der EU-Staaten können

  • erhöht werden:
    • die Rechts- und Planungssicherheit der Bürger;
  • minimiert werden:
    • das Potenzial von Kompetenzkonflikten;
    • sich widersprechende Entscheidungen.

Revisions-Ziele

Die Revision des internationalen Erbrechts bezweckt:

  • Die Modernisierung der Regeln zum internationalen Erbrecht;
  • die Anpassung an die Rechtsentwicklung im Ausland;
  • die Verminderung des Risikos von Zuständigkeitskonflikten mit ausländischen Behörden, namentlich im Verhältnis zur EU.

Chronologie

Chronologie
Quelle: Parlaments-Dokumentation

Bundesrat

Für den Start des Gesetzgebungsvorhabens waren die wesentlichsten Dokumente:

Verhandlungen im Parlament

Schlussabstimmung Nationalrat vom 22.12.2023

Abstimmung – Vote
Für Annahme des Entwurfes … 131 Stimmen
Dagegen … 67 Stimmen
(0 Enthaltungen)

Schlussabstimmung Ständerat vom 22.12.2023

Abstimmung – Vote
Für Annahme des Entwurfes … 39 Stimmen
Dagegen … 5 Stimmen
(1 Enthaltung)

Schlussabstimmungstext vom 22.12.2023

Vorlage der Redaktionskommission für die Schlussabstimmung Bundesgesetz über das Internationale Privatrecht (IPRG) Änderung vom 22. Dezember 2023

Quelle: Vorlage der Redaktionskommission für die Schlussabstimmung | parlament.ch

Referendumsfrist

Die Referendumsfrist läuft bis 18.04.2024.

Mutmasslicher Inkraftsetzungszeitpunkt

Wird kein Referendum ergriffen, dürfte mit einer Inkraftsetzung per 01.01.2025 zu rechnen sein.

Quelle

LawMedia Redaktionsteam

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