Einleitung
Gemeinschaftliche Wohnformen gewinnen an Bedeutung, aufgrund der veränderten Verhältnisse.
Agenda
Summary
Das Älterwerden der Bevölkerung konfrontiert die Gesellschaft mit neuen Herausforderungen. Nebst Gesundheits- und Vorsorgebereichs ist auch der Wohnbereich betroffen:
- Viele ältere Menschen möchten heute so lange wie nur möglich zuhause wohnen.
- Gemeinschaftliche Wohnformen wie das Generationenwohnen können neue Möglichkeiten bieten.
Eine neue Studie hinterfrägt die Chancen und dieser Herausforderungen dieser Wohnform.
Die Studie
Die Chancen und Grenzen des Zusammenlebens im Rahmen eines sog. Generationenwohnen wurde anhand von sechs Generationenwohnprojekten vertieft untersucht von:
- Forschenden des ETH Wohnforum – ETH Case;
- der Berner Fachhochschule;
- age-research.net.
Die 6 Projekte unterschieden sich wesentlich, nämlich:
- in der Grösse;
- unterschiedliche Trägerschaften;
- Organisationsformen;
- architektonischen Gestaltungen.
4 Projekte richteten sich:
- an Menschen aller Altersgruppen;
2 Projekte waren konzipiert:
- speziell für Menschen ab 50 Jahren.
Förderer
Das umfangreiche Vorhaben wurde gefördert von:
- BWO;
- Age Stiftung;
- Beisheim Stiftung;
- Walder Stiftung;
- Max Pfister Baubüro AG.
Veränderte Lebens- und Wohnbedürfnisse
Solche sind entstanden aufgrund:
- veränderter Lebens- und Familienstrukturen;
- zunehmender Mobilität;
- der allgemeinen demografischen Alterung.
Intergenerationeller Austausch
Der sog. «intergenerationelle Austausch» hat dem Vernehmen nach das Potenzial, sich positiv auszuwirken auf:
- den physischen Zustand der Personen;
- die emotionale Befindlichkeit (sprich: psychischer Zustand).
Potenzial des intergenerationellen Austauschs
Dieses Potenzial kann im hohen Alter einer Person folgende Vorteile zeitigen:
- Verzögerung des Umzugs in ein Alters- oder Pflegezentrum;
- ev. Verhinderung, in ein Alters- oder Pflegeheim umziehen zu müssen.
Untersuchung der Organisation
Die Autoren des Forschungsprojekts «Generationenwohnen in langfristiger Perspektive – von der Intention zur gelebten Umsetzung» untersuchten u.a. wie
- das generationenübergreifende Wohnen konzeptionell funktioniert;
- organisatorisch für ein Generationenwohnen vorzugehen ist;
- sich das Generationswohnen im Praxisalltag über die Zeit entwickelt.
Untersuchung der Herausforderungen
Die Autoren wollten wissen,
- wie die Bewohner diese Wohnens-Art erfahren;
- welche Herausforderungen sich für die Bewohner stellen;
- welche Strategien sich im Praxisalltag bewährt haben.
Untersuchungs-Ergebnisse
Grundsätzliches
Die Autoren kamen zum Schluss, dass Generationenwohnprojekte tatsächlich gute Alternativen zu konventionellen Wohnangeboten sein können,
- für Menschen, die interessiert und gemeinschaftsorientiert sind;
- da bei den untersuchten Projekten bezahlbarer und bedürfnisgerechten Wohnraum für unterschiedliche Generationen geschaffen wurde.
Generationswohnprojekte
- bieten laut Studien-Autoren langfristige und ganzheitliche Ansätze
- zur Förderung von Unterstützung und Gemeinschaftlichkeit im Wohnen;
- senken das Risiko sozialer Isolation;
- fördern die soziale Teilhabe.
Solche Wohnprojekte können als Modelle dienen für
- eine umfassende und integrierte Planung;
- die Entwicklung von lebendigen Quartieren.
Es bedarf aber gut durchdachter Konzepte und einer sorgfältigen Umsetzung.
Zukunftsfähige, anspruchsvolle Wohnform
Trotz seiner vielen Stärken ist Generationenwohnen anspruchsvoll.
Die bedürfnisgerechte und meist partizipative Planung und Realisierung eines Generationenwohnprojekts sind Voraussetzung.
Kernpunkte sind:
- Initianten, Trägerschaften und Gemeinden wird ein höheres Mass an Beteiligung im Vergleich zur Planung konventionelle Wohnprojekte abverlangt.
- Generationenwohnprojekte sind eine Reaktion aus sich veränderten Anforderungen und Bedürfnissen in einer vielfältigen Gesellschaft und erfordern ein Wohnprojekt,
- welches eine Veränderung bzw. Anpassung an die künftigen Bedürfnisanpassungen ermöglicht.
Empfehlungen der Studien-Autoren für Trägerschaften und Behörden
Die Studie enthält Handlungsempfehlungen für
- Initianten;
- Trägerschaften;
- die öffentliche Hand.
Die Autoren empfehlen folgendes:
- Initianten / Trägerschaften
- Wohnumgebung mit nahen und gut erreichbaren Versorgungsstrukturen und Verkehrsanbindungen;
- Gemeinschaftlich genutzte Räume sollen intergenerationelle Begegnungen ermöglichen;
- Anpassung des Projekts an die Bedürfnisse der Beteiligten;
- Partizipation der Beteiligten;
- Bewusste Zusammensetzung der Bewohner.
- Behörden
- Beteiligte Behörden:
- Bund;
- Kantone;
- Gemeinden.
- Beteiligte Behörden:
- Mögliche Massnahmen, um das Generationenwohnen zu unterstützen:
- Gemeinden
- Bevorzugung der Initianten und Trägerschaften von Generationswohn-Projekten bei der Vergabe von Bauland.
- Förderprogramme,
- wie
- zinsgünstige Darlehen;
- Investitionszuschüsse;
- Steuererleichterungen.
- wie
- Gute Zusammenarbeit
- von
- Behörden;
- gemeinnützigen Bauträgern;
- Architektur- und Planungsbüros;
- sozialen Fachpersonen.
- von
- Architekturwettbewerbe,
- mit
- interdisziplinär zusammengesetzten
- Projektplanungsteams und
- Jurys.
- interdisziplinär zusammengesetzten
- mit
- Gemeinden
Fazit
Spannend, dass die mit vielseitigen Herausforderungen gespickte Wohnform ein taugliches Mittel für das Zusammenwohnen von Personen verschiedenen Alters sein kann.
Weiterführende Informationen
- Studie «Generationenwohnen in langfristiger Perspektive: von der Intention zur gelebten Umsetzung»
- Studie der ETH Wohnforum – ETH CASE
Quelle
LawMedia Redaktionsteam
Bildquelle: bwo.admin.ch