Checkliste: Krisenursachen
Die häufigsten Krisenursachen sind:
- Ursachen im Markt
- Veränderung Verbraucherverhalten
- Neue Technologien
- Umweltveränderung bzw. Veränderung in der Rohstoffversorgung
- Ursachen im Unternehmen
- Managementfehler
- Keine oder ungenügende Planung
- keine oder ungenügende Kontrolle
- Nicht die richtigen Mitarbeiter mit der richtigen Ausbildung am richtigen Platz
- kein interdependenter Führungsstil
- Keine Anpassung an veränderte Marktstrukturen
- Anpassung an neue Technologien oder Unternehmensverkleinerung mit Nischenangebot auf auslaufende Technologie
- Verkettung unglücklicher Zusammenhänge
- Managementfehler
- Ungenügende Planung
- Keine Scheinbudgets
- Falsche Planungskoordinaten
- Kein Zielsetzungssystem
- Blosses Umsatzdenken / unrealistische Absatzplanung
- Überhöhter Lagerbestand
- Keine adäquate Liquiditätsplanung
- Sinnlosigkeit von Planung ohne Kontrolle
- Ungenügende Kontrolle
- Kontrolle von Policies und Strategien
- Selbstkontrollierende Regelkreise
- Overhaeds
- zB der Administration
- zB von outsourcebaren Leistungen
- Kontrolleffizienz (nur notwendige Kontrollberichte und Statistiken)
- Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
- Bedeutung wird oft unterschätzt
- Kundenunzufriedenheit kann sich zur Unternehmenskrise auswachsen
- Rückgewinn des Kundenvertrauens braucht mehr Engagement und Zeit als man denkt
- Gegenüberstellung von SOLL-IST-Vergleichen
- Schlussfolgerungen aus den Kontrollergebnissen ziehen
- zB Differenzen von Vor- und Nachkalkulation
- zB Zeitnähe der Nachkalkulation
- zB Ursachenerforschung für bestimmte Fehlkalkulationen
- Umsetzung der Veränderungsmassnahmen
- zB Kampf gegen Bequemlichkeit in der Produktion
- zB Kampf gegen Lethargie im Vertrieb
- Unqualifizierte Mitarbeiter
- Mitarbeiterqualifikation aus dem Prinzip „Richtiger Mitarbeiter am richtigen Arbeitsplatz“
- Unbewusste Verfolgung des „Peter-Prinzip“ (Mitarbeiter werden solange befördert, bis sie eine Funktion erreichen, bei der sie überfordert sind und nicht mehr befördert werden
- Anreger, Kritiker, Aussenseiter, Konformist (positiver oder negativer Rollentyp)
- Mitarbeiter, der mitgeschleppt wird, weil man die Kündigung scheut
- in Lethargie verfallener Mitarbeiter
- Fehler in Führung und Kommunikation
- Freiheitsgrade in Chefposition
- Peter-Prinzip
- Chef-Demotivation wirkt sich auf zahlreiche Untergebene aus
- Führungsineffizienz
- Gruppenentscheidungen
- Autoritäre Führung
- Kollegialitätsprinzip
- ceo als primus inter pares
- Umgang mit Mitarbeitervertretungen
- falsches Verhalten gegenüber Geschäftspartnern
- Nichterfüllung der Vorstellungen von
- Banken
- Lieferanten (Preisdrückerei)
- Kunden
- Management will zu vieles selber erledigen
- Fehlende Kommunikation
- intern
- extern
Retroperspektive Beurteilung (Ursachen von Unternehmenspleiten
- Fehlendes Controlling: 79 %
- Finanzierungslücken: 76 %
- Unzureichendes Debitorenmanagement: 64 %
- Autoritäre, rigide Führung: 57 %
- Ungenügende Transparenz und Kommunikation: 44 %
- Investitionsfehler: 42 %
- Falsche Produktionsplanung: 41 %
Quelle: ZIS, Befragung von 125 deutschen Insolvenzverwaltern
Weiterführende Informationen
Krisenfrüherkennung | krisenfrueherkennung.ch
Checkliste: Kennzahlen
Folgende Kennziffern werden bei der IST-Analyse erhoben:
- Gesamtverlust des Unternehmens
- Verlust je Jahr
- Liquiditätsstruktur
- Eigenkapitalrendite
- Cash flow
- Gesamtkapital-Rentabilität
- Umsatzrentabilität
- Materialaufwand in % der Gesamtleistung
- Personalaufwand in % der Gesamtleistung
- Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital
- Eigenkapital in % des Gesamtvermögens
- Kurz- und mittelfristige Mittel im Verhältnis zu kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten
- Deckungsbeitrag in % des Umsatzes
- Anteil der Vertriebskosten zum Umsatz
- Gesamtleistung je Mitarbeiter
- Personalaufwand je geleistete Arbeitsstunde
- Sach- und Anlagevermögen je Mitarbeiter
- Umschlagszeit der Vorräte
- Auftragseindeckung in Tagen
- Durchschnittlicher Zahlungseingang zum durchschnittlichen Debitorenbestand
- Durchschnittlicher Debitorenbestand zum durchschnittlichen Kreditorenbestand
- Durchschnittliches Bestellobligo zum durchschnittlichen Auftragsbestand
- Durchschnittlicher Wareneingang zum durchschnittlichen Warenverbrauch
- Durchschnittlicher Warenbestand zum durchschnittlichen Warenbedarf
- Geleistete Fertigungslohnstunden zu den in den abgelieferten Produkten errechneten Fertiglohnstunden
- Abgelieferter Produktionswert im Monat zum Umsatz, Nachbearbeitungskosten und Ausschuss zu den Herstellungskosten im Monat.
Quelle: Dr. Walter Baur, Sanierungen, Wege aus Unternehmenskrisen, Wiesbaden 1978, S. 98 f.
Checkliste: Interview-Fragen
- Welche Verbesserungen schlägt der leitende Mitarbeiter XY vor
- für seinen Arbeitsplatz?
- für seine Abteilung?
- für andere Abteilungen?
Was würde der befragte leitende Mitarbeiter XY machen, wenn er die Restrukturierung selbst durchführen dürfte?
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
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