LAWINFO

Restrukturierung

QR Code

Checklisten

Rechtsgebiet:
Restrukturierung
Stichworte:
Restrukturierung
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Checkliste: Krisenursachen

Die häufigsten Krisenursachen sind:

  • Ursachen im Markt
    • Veränderung Verbraucherverhalten
    • Neue Technologien
    • Umweltveränderung bzw. Veränderung in der Rohstoffversorgung
  • Ursachen im Unternehmen
    • Managementfehler
      • Keine oder ungenügende Planung
      • keine oder ungenügende Kontrolle
      • Nicht die richtigen Mitarbeiter mit der richtigen Ausbildung am richtigen Platz
      • kein interdependenter Führungsstil
    • Keine Anpassung an veränderte Marktstrukturen
    • Anpassung an neue Technologien oder Unternehmensverkleinerung mit Nischenangebot auf auslaufende Technologie
    • Verkettung unglücklicher Zusammenhänge
  • Ungenügende Planung
    • Keine Scheinbudgets
    • Falsche Planungskoordinaten
    • Kein Zielsetzungssystem
    • Blosses Umsatzdenken / unrealistische Absatzplanung
    • Überhöhter Lagerbestand
    • Keine adäquate Liquiditätsplanung
    • Sinnlosigkeit von Planung ohne Kontrolle
  • Ungenügende Kontrolle
    • Kontrolle von Policies und Strategien
    • Selbstkontrollierende Regelkreise
    • Overhaeds
      • zB der Administration
      • zB von outsourcebaren Leistungen
    • Kontrolleffizienz (nur notwendige Kontrollberichte und Statistiken)
    • Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
      • Bedeutung wird oft unterschätzt
      • Kundenunzufriedenheit kann sich zur Unternehmenskrise auswachsen
      • Rückgewinn des Kundenvertrauens braucht mehr Engagement und Zeit als man denkt
    • Gegenüberstellung von SOLL-IST-Vergleichen
    • Schlussfolgerungen aus den Kontrollergebnissen ziehen
      • zB Differenzen von Vor- und Nachkalkulation
      • zB Zeitnähe der Nachkalkulation
      • zB Ursachenerforschung für bestimmte Fehlkalkulationen
    • Umsetzung der Veränderungsmassnahmen
      • zB Kampf gegen Bequemlichkeit in der Produktion
      • zB Kampf gegen Lethargie im Vertrieb
  • Unqualifizierte Mitarbeiter
    • Mitarbeiterqualifikation aus dem Prinzip „Richtiger Mitarbeiter am richtigen Arbeitsplatz“
    • Unbewusste Verfolgung des „Peter-Prinzip“ (Mitarbeiter werden solange befördert, bis sie eine Funktion erreichen, bei der sie überfordert sind und nicht mehr befördert werden
    • Anreger, Kritiker, Aussenseiter, Konformist (positiver oder negativer Rollentyp)
    • Mitarbeiter, der mitgeschleppt wird, weil man die Kündigung scheut
    • in Lethargie verfallener Mitarbeiter
  • Fehler in Führung und Kommunikation
    • Freiheitsgrade in Chefposition
    • Peter-Prinzip
    • Chef-Demotivation wirkt sich auf zahlreiche Untergebene aus
    • Führungsineffizienz
      • Gruppenentscheidungen
      • Autoritäre Führung
      • Kollegialitätsprinzip
      • ceo als primus inter pares
    • Umgang mit Mitarbeitervertretungen
    • falsches Verhalten gegenüber Geschäftspartnern
    • Nichterfüllung der Vorstellungen von
      • Banken
      • Lieferanten (Preisdrückerei)
      • Kunden
    • Management will zu vieles selber erledigen
    • Fehlende Kommunikation
      • intern
      • extern

Retroperspektive Beurteilung (Ursachen von Unternehmenspleiten

  • Fehlendes Controlling: 79 %
  • Finanzierungslücken: 76 %
  • Unzureichendes Debitorenmanagement: 64 %
  • Autoritäre, rigide Führung: 57 %
  • Ungenügende Transparenz und Kommunikation: 44 %
  • Investitionsfehler: 42 %
  • Falsche Produktionsplanung: 41 %

Quelle: ZIS, Befragung von 125 deutschen Insolvenzverwaltern

Weiterführende Informationen

Krisenfrüherkennung | krisenfrueherkennung.ch

Checkliste: Kennzahlen

Folgende Kennziffern werden bei der IST-Analyse erhoben:

  • Gesamtverlust des Unternehmens
  • Verlust je Jahr
  • Liquiditätsstruktur
  • Eigenkapitalrendite
  • Cash flow
  • Gesamtkapital-Rentabilität
  • Umsatzrentabilität
  • Materialaufwand in % der Gesamtleistung
  • Personalaufwand in % der Gesamtleistung
  • Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital
  • Eigenkapital in % des Gesamtvermögens
  • Kurz- und mittelfristige Mittel im Verhältnis zu kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten
  • Deckungsbeitrag in % des Umsatzes
  • Anteil der Vertriebskosten zum Umsatz
  • Gesamtleistung je Mitarbeiter
  • Personalaufwand je geleistete Arbeitsstunde
  • Sach- und Anlagevermögen je Mitarbeiter
  • Umschlagszeit der Vorräte
  • Auftragseindeckung in Tagen
  • Durchschnittlicher Zahlungseingang zum durchschnittlichen Debitorenbestand
  • Durchschnittlicher Debitorenbestand zum durchschnittlichen Kreditorenbestand
  • Durchschnittliches Bestellobligo zum durchschnittlichen Auftragsbestand
  • Durchschnittlicher Wareneingang zum durchschnittlichen Warenverbrauch
  • Durchschnittlicher Warenbestand zum durchschnittlichen Warenbedarf
  • Geleistete Fertigungslohnstunden zu den in den abgelieferten Produkten errechneten Fertiglohnstunden
  • Abgelieferter Produktionswert im Monat zum Umsatz, Nachbearbeitungskosten und Ausschuss zu den Herstellungskosten im Monat.

Quelle: Dr. Walter Baur, Sanierungen, Wege aus Unternehmenskrisen, Wiesbaden 1978, S. 98 f.

Checkliste: Interview-Fragen

  • Welche Verbesserungen schlägt der leitende Mitarbeiter XY vor
    • für seinen Arbeitsplatz?
    • für seine Abteilung?
    • für andere Abteilungen?

Was würde der befragte leitende Mitarbeiter XY machen, wenn er die Restrukturierung selbst durchführen dürfte?

    Kontakt

    Bürgi Nägeli Rechtsanwälte

    Kontakt / Help

    Bürgi Nägeli Rechtsanwälte

    Anrede

    Ihr Vorname*

    Ihr Nachname*

    Firma

    Telefonnummer*

    Betreff (Interessen- / Streitgegenstand)*

    * = Pflichtfelder

    Eine Kopie der Mitteilung geht an die im Feld "E-Mail" angegebene E-Mail-Adresse.

    Vorbehalt / Disclaimer

    Diese allgemeine Information erfolgt ohne jede Gewähr und ersetzt eine Individualberatung im konkreten Einzelfall nicht. Jede Handlung, die der Leser bzw. Nutzer aufgrund der vorstehenden allgemeinen Information vornimmt, geschieht von ihm ausschliesslich in eigenem Namen, auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko.

    Urheber- und Verlagsrechte

    Alle in dieser Web-Information veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Das gilt auch für die veröffentlichten Gerichtsentscheide und Leitsätze, soweit sie von den Autoren oder den Redaktoren erarbeitet oder redigiert worden sind. Der Rechtschutz gilt auch gegenüber Datenbanken und ähnlichen Einrichtungen. Kein Teil dieser Web-Information darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – sämtliche technische und digitale Verfahren – reproduziert werden.