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Bankenrecht / Finanzmarktregulierung

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Lombard-Kreditnehmer unter Druck: Banken fordern zusätzliche Sicherheiten

Lombardkredite: Drohende Margin Calls bei fallenden Märkten

Datum:
08.05.2025
Rubrik:
Berichte
Rechtsgebiet:
Bankenrecht
Thema:
Lombard-Kreditnehmer: Lombardkredite und Margin Calls
Stichworte:
Aktien, Banken, ETF, Finanzierung, Finanzinstitute, Fremdfinanzierung, Investitionen, Kredite, Kreditnachdeckung, Kreditvergabe, Lombard-Kreditnehmer, Lombardkredit, Margin Call, Nachschussaufforderung, Sicherheiten, Wertschriften
Autor:
LawMedia Redaktion
Verlag:
LAWMEDIA AG

Das Risiko an den Finanzmärkten ist hoch – und kann weiter zunehmen. Geopolitische Spannungen wie in der Ukraine oder auch rund um das Thema Handelszölle haben zu heftigen Kursverlusten an den Finanzmärkten geführt.

Auch der Schweizer Aktienmarkt erlebt derzeit eine Phase erhöhter Volatilität. Der Swiss Market Index (SMI) verzeichnete im April innerhalb weniger Tage einen Rückgang von über sechs Prozent.

Im angespannten Zins- und Inflationsumfeld steigt die Nervosität deshalb nicht nur an der Börse, sondern auch bei Lombard-Kreditnehmern.

Lombardkredite: Risiko bei fallenden Märkten

Lombardkredite, bei denen Wertschriften als Sicherheiten hinterlegt werden, sind in Zeiten steigender Märkte ein beliebtes Finanzierungsinstrument. Sinken jedoch die Kurse der hinterlegten Wertpapiere erheblich, so fordern Banken und Finanzinstitute von ihren Kunden zusätzliche Sicherheiten, um den Kredit weiterhin abzusichern.

Diese sogenannten Margin Calls können dazu führen, dass die Banken Wertpapiere, die unter ein bestimmtes Kurslimit fallen, zwangsweise veräussern, was zu Verlusten der Anleger (Lombard-Kreditnehmer) führen kann.

Implikationen für den Schweizer Markt

Die aktuelle Situation wirft Fragen zur Stabilität des Schweizer Finanzsystems auf. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im Jahr 2023 führte zu einer Konzentration im Bankensektor. Diese Fusion wurde vom Bundesrat und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht vermittelt und von der Schweizerischen Nationalbank unterstützt.

Trotz dieser Massnahmen bleibt die Frage offen, wie robust das System gegenüber weiteren Marktverwerfungen ist. Ein Bericht der Expertengruppe «Bankenstabilität» aus dem Jahr 2023 empfiehlt eine weitere Stärkung der Einlagensicherung in der Schweiz, um das Vertrauen der Anleger zu sichern und potenzielle Risiken zu minimieren. (de.wikipedia.org)

Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Bedeutung einer soliden Risikobewertung und -kontrolle bei der Vergabe von Lombardkrediten. Sowohl Banken als auch Kunden sind gefordert, ihre Strategien den volatilen Marktbedingungen anzupassen, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Quelle

LawMedia Redaktionsteam

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