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Legal - Compliance

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Unvoreingenommenheit

Rechtsgebiet:
Legal - Compliance
Stichworte:
Legal / Compliance
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Unabhängigkeit

  • allgemein
    • Der Legal Controller ist Arbeitnehmer und steht daher in einem weisungsgebundenen Subordinationsverhältnis, ganz im Gegensatz zum externen Rechtsanwalt
    • Es geht v.a. darum, ob der interne oder externe Rechtsanwalt mit einem Gunstverlust bedroht wird, wenn er einen unangenehmen Standpunkt einnimmt
  • intern
    • Unabhängigkeit beim Legal Controller setzt voraus, dass er seinen Standpunkt unabhängig von der Gefahr eines Karriereknicks oder eines Stellenverlusts verfolgt
  • extern
    • Auch für den externen Rechtsanwalt kann ein Unabhängigkeitsrisiko bestehen, wenn er in eine wirtschaftliche Abhängigkeit zum Mandanten gerät (Verlust mehrerer Mandate (Klumpenrisiko?))

Parteilichkeit

  • allgemein
    • Es geht hier vor allem um Entscheide, die nahestehende Personen betreffen und die Ungleichbehandlungsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann
  • intern
    • Parteilichkeit hängt von der Persönlichkeit des Legal Controllers ab, ob er in der Lage ist subjektiven oder emotionalen Versuchungen zu widerstehen
  • extern
    • Der externe Anwalt ist so wenig wie der Legal Controller aus ähnlichen Motiven / Gründen vor ungerechtfertigter Parteinahme gefeit

Objektivität

  • allgemein
    • Objektivität ist oft das A und O für den richtigen Entscheid
    • Aussenstehende (Outsider) haben oft ein grösseres Mass an Objektivität als die Mitarbeiter des Legal Controlling (Insider)
  • intern
    • heikel bei Untersuchungen, wenn zu den Betroffenen eine persönliche Beziehung besteht oder wenn der CEO davon betroffen ist
    • Furch des Legal Controlling, dereinst zur Verantwortung gezogen werden zu können
  • extern
    • Grundsatz
      • Mehr Distanz zur Sache verleiht mehr Objektivität
    • Ausnahme
      • Externer Rechtsanwalt will sich das Wohlwollen des Auftraggebers bzw. das Mandat sichern, indem er ihm „nach dem Mund redet“

Schwellenprobleme

  • allgemein
    • Beurteilung affektiver Merkmale (Schwierigkeiten bei der Objektivierungsentscheidung, ob ein Merkmal vorhanden ist oder nicht)
  • intern
    • zu emotionale Nähe zum Konflikt
  • extern
    • meist genügend Distanz zur Streitsache, ausser im Falle der Vorbefassung (zB Vertragsredaktion)

Weiterführende Literatur

  • STAUB LEO, Legal Management von Recht als Führungsaufgabe, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Zürich, S. 180 f.
  • MASCELLO BRUNO, Beschaffung von Rechtsdienstleistungen und Management externer Anwälte, Zürich 2015, 353 S.
  • HAMBLOCH-GESINN SYLVIE / HESS BEAT / MEIER ANDREAS L. / SCHILTKNECHT RETO / WIND CHRISTIAN, In-House Counsel in internationalen Unternehmen, Basel 2010, 279 S.
  • RONCA MARC, Der externe Rechtsdienst – Aufgaben, Zusammenarbeitsregeln und Besonderheiten aus der Sicht des selbständigen Anwalts, in: Slongo U. / Hemmer A.: Der Rechtsdienst in der Unternehmung (Skript), Zürich / St. Gallen 1993
  • WOLFFERS FELIX, Der Rechtsanwalt in der Schweiz – Seine Funktion und öffentlich-rechtliche Stellung, Zürich 1986

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    Bürgi Nägeli Rechtsanwälte

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