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Konventionalstrafe

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Akzessorietät der Konventionalstrafe

Rechtsgebiet:
Konventionalstrafe
Stichworte:
Konventionalstrafe
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Grundsatz

Die Konventionalstrafe-Abrede ist im Verhältnis zur Hauptschuld sog. akzessorisch, d.h. sie tritt zu einer bestehenden Rechtspflicht (Vertrag) hinzu (vgl. BGE 73 II 161).

Folgen der Akzessorietät

Die Akzessorietät der Konventionalstrafe hat zur Folge, dass sie eine gültige Hauptforderung voraussetzt.

Keine Ungültigkeit, kein Untergang, keine Unmöglichkeit

Fehlt oder fällt diese Hauptforderung dahin, erlischt auch die Konventionalstrafe:

  • Ursprüngliche Ungültigkeit der Hauptforderung
    • Rechts- oder Sittenwidrigkeit
    • Dissens
    • Formmangel
  • Nachträglicher Untergang der Hauptforderung
    • Schulderlass
    • Verrechnung
    • Novation
  • Nachträgliche Unmöglichkeit der Hauptforderung
    • vom Hauptschuldner nicht zu vertretender Zufall (zB Brandstiftung); vgl. auch OR 163 Abs. 2
    • Sicherungsalternative: siehe nachfolgend Selbständige Sicherheit als Alternative

Selbständige Sicherheit als Alternative

Will der sich sichernde Vertragspartner auch für den Fall der ursprünglich oder nachträglichen Unmöglichkeit sichern, muss er von der Gegenpartei eine selbständige Garantie, die das Schicksal der Hauptschuld nicht teilt, verlangen.

Denkbar sind auch alle anderen Sicherheiten, je mit unterschiedlichen Abruf-Voraussetzungen.

Die selbständige Sicherheit kann natürlich auch zur Konventionalstrafe hinzutreten, was insbesondere bei Sicherheiten, die einen Anspruchsnachweis voraussetzen, wie die Bürgschaft, von Vorteil ist, also:

  • Hauptschuld + Konventionalstrafe + Bürgschaft
    • so sind sowohl Konventionalstrafe als auch Bürgschaft akzessorisch; daher bildet diese Variante für alle Fälle der nachträglichen Ungültigkeit sowie der ursprünglichen oder nachträglichen Unmöglichkeit keine Alternative
  • Hauptschuld + Konventionalstrafe + Garantie (besser: Bankgarantie)
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte

Unsere Anwaltskanzlei war 1996 First Mover in der digitalen Userinformation zu Recht, Steuern und Wirtschaft. Es war und ist uns ein Anliegen, Rechtsinteressierte durch tiefgehende Internet-Contents für die eigene Rechtsverfolgung und / oder als Vorbereitung für einen informierten Einstieg in ein Mandat zu orientieren und zu sensibilisieren. - Wir danken dem Verlag, der LawMedia AG, dafür, dass sie seither die rund 550 Infowebsites mit ihren generischen Domänen betrieb und nun die Contents seit 02.08.2022 über die zentrale Plattform www.law.ch ausliefert.

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