Für die Problemlösung muss stets auf die Ursachen zurückgegriffen, diese verstanden und Massnahmen zur künftigen Vermeidung (Prävention) getroffen werden:
Schwierige Erforschung, oft aber für die Problemerfassung, die Ausmassabklärung und die Problemorganisation unabdingbar
- Falscher Einsatz für ein falsch verstandenes Unternehmensinteresse
- Übertriebener Ehrgeiz
- Anreizsystem des Arbeitgebers (Vergütungssystem, Bonus)
- Druck von Vorgesetzten und Mitarbeitern
- Persönliche Bereicherung
Gründe für ein Mitarbeiter-Fehlverhalten
- Auftragserhalt unter Bestechungsgeldzahlung
- Preisabsprachen mit Konkurrenten
- Bilanzschönungen / Bilanzfälschung
- Eigengeschäfte
- Scheingeschäfte mit eigenen Firmen
- Front Running
- Insidergeschäfte
- Mitarbeiterbelästigung / Sexualdelikte am Arbeitsplatz
- Mobbing
- Whistleblowing
- IT-Missbrauch
- Klassischer Fall bei AIBEL HOWARD, a.a.O., S. 5 (Chef-/Mitarbeiter-Gespräch: „ Ich will nicht wissen, wie Sie Ihr Ziel erreichen; Hauptsache, Sie erreichen es!“ – Potential für hone Image- und Finanzschaden)
Allerschwierigste Situation – CEO (oberster Chef des Unternehmens) steht im Verdacht, mit dem Verhaltenskodex in Konflikt gekommen zu sein
- Viele schwierige Fragen und Beantwortungsversuche
- Wer ist „Kunde“, der CEO oder das Unternehmen?
- Das Unternehmen ist Arbeitgeber und der Legal Controller ist alleine diesem verpflichtet
- Angelsächsische Alternative
- Rapport an Geschäftsleitungsvorsitzenden und an den Verwaltungsratsausschuss
- Uneinigkeit dieser beiden Ansprechpartner über Zuständigkeit oder Handhabung, Beurteilung durch externen Anwalt
- Bindung an das Anwaltsgeheimnis bezüglich Informationen der unternehmensinternen Mitarbeiter?
- Unternehmensjuristen unterstehen nicht dem Anwaltsgeheimnis, was den informierenden Mitarbeitern bekannt zu machen ist
- Eventualiter Beizug eines externen Rechtsanwalts zur Problem- und Geheimnislösung
- Rapportstelle, wenn CEO gegen den Verhaltenscodex verstossen hat?
- Klärung erforderlich, was zu grossen Friktionen zwischen Legal Controlling und Management führen kann
- Legal Controller sollte im Einzelfall abklären, seine Arbeitnehmerpflichten und seine gesetzlichen Pflichten, ggf. rechtzeitiger Beizug eines externen Beraters bzw. Rechtsanwalts
- Veränderte Imagewahrnehmung im Betrieb?
- Regelmässige oder frühzeitige Information über Funktion und ambivalente Aufgabe
- Frühzeitiger Einbezug des Legal Controlling, d.h. bereits bei der Gestaltung von Geschäftsvorfällen
- Richtige Balance finden zwischen der Funktion als „Berater“ und „Polizist“
- Wer ist „Kunde“, der CEO oder das Unternehmen?
Weiterführende Literatur
- STAUB LEO, Legal Management von Recht als Führungsaufgabe, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Zürich, S. 101 ff.
- MASCELLO BRUNO, Beschaffung von Rechtsdienstleistungen und Management externer Anwälte, Zürich 2015, 353 S
- HAMBLOCH-GESINN SYLVIE / HESS BEAT / MEIER ANDREAS L. / SCHILTKNECHT RETO / WIND CHRISTIAN, In-House Counsel in internationalen Unternehmen, Basel 2010, 279 S.
- AIBEL HOWARD, Business Ethics and ITT (Referat), New York 1987
Weiterführende Links
Weiterführende Informationen
- Weitere Legal-Infos
- Legal Controlling (Rechtsdienst)
- Legal Auditing
- Legal Riskmanagement
- Legal Outsourcing
- COMPLIANCE / CORPORATE COMPLIANCE
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
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