Steuerliche und rechtliche Konsequenzen können berechnet bzw. analysiert werden. Im Bereiche der Emotionen gibt es dagegen nichts greifbares. Die Aufgabe des Lebenswerkes, der befürchtete Status- und Machtverlust, das Misstrauen gegenüber dem Nachfolger, die Angst um die Mitarbeiter und die Sorge um die eigene Familie sind nur einige Stichworte. Diese Bedenken lähmen viele Unternehmer, die Nachfolgeplanung rechtzeitig anzupacken. Dadurch werden auch die eigene Altersvorsorge und die Erbplanung vernachlässigt. Die Unternehmer sind sich nicht bewusst, dass sie dadurch Firma und Familie in finanzielle Schwierigkeiten bringen können.
Während der letzten zehn Jahre ist die Unternehmensnachfolge vom Tabuthema zum viel behandelten Studien- und Abendvortragsgegenstand avanciert. Treuhandgesellschaften, Banken, Gewerbevereine und nun sogar der Staat haben die Wichtigkeit erkannt.
Jeder Unternehmer schätzt logisches und strukturiertes Vorgehen. – Eine Vorgehensdiagramm wie beispielsweise das nachfolgende, kann dem Unternehmer das Thema näher bringen, die Sache ansprechbar machen. Spätestens bei der Kernfrage nach der Nachfolgeart wird es dem Patron schwer fallen, sich zwischen einer familien-internen, einer familien-externen oder einen gemischten Nachfolge-Variante zu entscheiden. Dabei wird offenkundig: Die Kehrseite klar definierter Fragestellungen ist der kompromisslose Beantwortungs- und Entscheidungszwang. Hier ist nun der Berater gefragt. Er muss mit dem Patron die ihn belastenden Unwägbarkeiten vertieft diskutieren und ihm die eigentliche (Nachfolge-)Lösung suggerieren, ihn zum Nachfolgeentscheid leiten. Tut er dies nicht, geht der Patron für ein weiteres Mal den Weg des geringsten Widerstandes:
Er wirtschaftet weiter, bis ihm die Erben den Nachfolgeentscheid abnehmen müssen.