Die Öffnung der Unternehmung für einen weiteren Aktionärskreis kann stattfinden durch
Aktienkapitalerhöhung mittels
- öffentliche Zeichnung von Aktien grösserer Unternehmen oder mittels
- Zeichnung von Aktien kleinerer Unternehmen unter Beteiligung von kapitalkräftigen Dritten.
Hinter der Umwandlung einer privaten Unternehmung in eine Publikumsgesellschaft können drei unterschiedliche Motive stehen:
- der Unternehmer realisiert seinen Exit durch direkten Börsengang35
- Investoren kaufen die Unternehmung (share-deal) und bringen sie an die Börse36
- Der familien-interne Nachfolger bringt einen Teil seiner Aktien zur Refinanzierung des Kaufpreises an die Börse
Für den Börsengang gibt es zwei Basisvarianten:
- eine Holding-AG (Mutter des Targets) geht an die Börse
- der Target wird selbst an die Börse gebracht
Die Wiedergabe von Varianten und Details zum Aktienverkauf, zur Aktienkapitalerhöhung und zur Börseneinführung würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Übersicht: Die Going-Public-Lösung
Vorteile
- Günstige Kapitalbeschaffung
- Imagetransfer von Börse zu Publikum bzw. Kundschaft
- Attraktiver Arbeitgeber für Führungskräfte (Kontinuität / Möglichkeit für Stock-Options-Programme)
- Erlaubt Familienaktionären ein Exit über die Börse
Nachteile
- Risiko eines negativen Imagetransfers von der Börse
- Leistungsdruck (Analysten/Aktionäre etc.)
- Kontrollverlust
- Bei blossem Teilverkauf bleibt für den Unternehmer die Problematik des Loslassens
- Ungünstige Auswirkungen auf Steuern
Tipps
- Nur für grosse Unternehmen geeignet
- Sondierung innerhalb Familie
- Voraussetzung ist eine vielversprechende Gewinnerwartung
- Bildung eines harten Kerns (Poolvertrag)
- Auswahl der beratenden Bank (beauty contest)
- Herstellung der Börsenfähigkeit
- Bestellung der Schlüsselpositionen
Alternative
- Strategie der „Kapitalmarkfähigkeit“ (das Unternehmen agiert als wäre es börsenkotiert, ohne jedoch die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen [ev. als Übergangs- oder Vorbereitung sinnvoll])
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Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
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