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Startup Unternehmen

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Checkliste: Gründungsvorbereitung

Rechtsgebiet:
Startup Unternehmen
Stichworte:
Start-up
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Checkliste: Gründungsvorbereitung

Sorgfältige Vorbereitung

  • Sorgfältige Vorbereitung
    • Nur eine seriöse Vorbereitung des Projekts «Unternehmensgründung» führt zum unternehmerischen Erfolg
  • Gesamtbetrachtung und Einzelbetrachtung Unternehmer bzw. Gründer und / oder Unternehmen
    • Für die Lösung möglicher Probleme sollte sich der Gründer bzw. Unternehmer bei jeder Evaluation fragen, welches sind die Folgen für
      • die Unternehmung
      • sich als Unternehmer
      • beide gesamthaft
    • Die optimale Variante ist immer jene, die für beide Parteien eine erfolgreiche Lösung bringt
  • Befassung mit den künftigen Unternehmensaspekten
    • Bereits vor der Unternehmensgründung sollte sich der Gründer mit den künftigen Elementen einer Unternehmensführung befassen:
      • Planung (Businessplan)
      • Personal
      • Finanzierung
      • Produktion / Vertrieb / Marketing
      • Wachstum
      • Administration / Buchführung
      • Rechtliche Aspekte
    • Beteiligung eines Partners
      • Wenn ja, welcher
      • Charakter
      • Belastbarkeit
        • Durchhaltevermögen
        • Verhalten in Notlagen
      • Leistungsbereitschaft
      • Einstellung zu Finanzen
        • gesunde Einstellung zur Marktwirtschaft?
        • spendabler Typ?
        • Pfennigfuchser bzw. Geizkragen, nur mit sich oder auch mit Dritten?
        • eigene Beitragsbereitschaft?

Gute Geschäftsidee

  • Bestechende Idee
    • Eine gute Geschäftsidee ist grundlegend für eine erfolgreiche Unternehmensgründung
  • Novität der Idee
    • Innovative Idee
    • Neuartigkeit im Verhältnis zu Bisherigem
    • Unique-Selling-Proposition (USP)
      • Hat die Idee USP-Charakter?
  • Bisherige Geschäftsidee „neu erfunden“
    • Eine gute Geschäftsidee wird völlig in anderer Art und Weise umgesetzt
      • neu zB Plattform-Geschäftsmodell
      • neu zB Ablaufverkürzungen
    • Umgehung Zwischenhandel oder Absatzmittler

Branchenerfahrung

  • Einschlägig ausgebildete und erfahrene Gründer
    • Der Gründer sollte für das geplante Business mitbringen:
      • Ausbildung in der Branche
      • Branchenerfahrung (Praxis)
  • Branchenunerfahrene Newcomer
    • Es gibt immer wieder Unternehmer mit einer Tellerwäscher-Karriere ohne Berufserfahrung
      • Eine eigene Denkweise und Learning by doing sowie Erfahrungslehrgeld können durchaus zu neuen Geschäftsideen führen
  • Erfahrungssatz
    • Branchenerfahrene Unternehmensgründer sind im Vergleich zu unerfahrenen Neueinsteigern überdurchschnittlich erfolgreich

Erfolgswille und Selbstvertrauen

  • Leistungsbereitschaft ohne Ende
    • Erfolgreiche Unternehmensgründer scheuen keinen Aufwand:
      • Bereitschaft zu
        • überdurchschnittlichem Arbeitseinsatz für das Unternehmen
        • Verzicht auf einen Grossteil der Freizeit
  • Erfolgsglauben
    • Nur derjenige, der an sich und sein Vorhaben glaubt, setzt sich durch
      • Unerlässlichkeit
        • gesunder Optimismus
        • unerschütterlicher Glaube an die Zukunft
        • gleichwohl kritisches Denken (eine „Portion“ Selbstkritik und Vorahnungen schaden nicht)
      • Unternehmer muss die Herausforderungen annehmen und darf nicht zurückschrecken vor
        • ständigen Veränderungen
        • Rückschlägen
        • Produktpiraterie oder Werkspionage, auch durch Vertrauenspersonen
        • Neid und Missgunst (ein Widerstand, über den niemand spricht)
  • Familienunterstützung
    • Erfordernis der Unterstützung durch Familie und Angehörige (wichtig und nicht zu unterschätzen)
    • Die Partnerin bzw. die Familie sollte dem Unternehmer den Rücken freihalten und nicht zur Belastung werden

Businessplan

  • Leitfaden
    • Der Businessplan soll einen Leitfaden für den erfolgreichen Geschäftsaufbau bilden
  • Erfolgswirksamkeiten der Businessplanerstellung
    • Wissenschaftliche Studien belegen die positiven Wirkungen eines Businessplans und die Erfolgswirkungen
      • Setzen von strategischen Zielen
      • Analyse der wirtschaftlichen Umweltsphären
      • Abwägen von Chancen und Risiken des eigenen Projekts
  • Befassungsmittel
    • Funktion
      • Zwang zur Beschäftigung mit den Betriebsthemen
    • Die Erstellung eines Businessplanes zwingt den Gründer zur Befassung mit der Hausforderung
      • Nachhaltige Befassung mit zentralen Themen
        • Strategie
        • Taktik
        • alle Betriebsbelange und ihre Umsetzung
        • Timing
      • Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen und Absichten
      • Andenken der erforderlichen Massnahmen
      • Detailniederschrift
    • Die Erstellung des Businessplan zwingt
      • das Projekt in grössere Zusammenhänge zu stellen
      • Planzahlen zu quantifizieren
  • Konkretisierungsmittel
    • Funktion
      • Zwang zur Schärfung des Geschäftsbildes
    • Von der vagen Idee zum konkreten Geschäftsbild
      • Unternehmensgründer haben oft bloss eine vage Idee von ihrem zukünftigen Geschäftsbild, d.h. eine Art Vision
      • Eine erfolgversprechende Umsetzung der Geschäftsidee erfordert mehr, eine Konkretisierung
    • Konkretisierung
      • Detaillierte Überlegungen
      • schriftliche Planung von Strategie sowie Umsetzung
  • Planungsmittel
    • Funktion
      • Etablierung des Businessplans als wirkungsvolles Planungsmittel
    • Planung vor Start des Unternehmens
      • Auseinandersetzung mit allen Themen vor dem Start bewirkt ein Zukunftsdenken, ein sich die künftige Tätigkeit versetzen
    • Rollende Anpassung
      • Anpassung an die neuesten Entwicklungen
      • Ermöglichung einer systematischen Vorgehensweise
      • Hilfsmittel für eine frühzeitige Problemerkennung
      • Rechtzeitige Einleitung und Umsetzung sinnvoller Gegenmassnahmen
  • Kommunikationsmittel
    • Businessplan dient u.a. als Hilfsmittel für die Überzeugung Dritter von der eigenen Geschäftsidee:
      • Kreditgebersuche
      • investorensuche
      • Partnersuche
      • etc.

Managementunterstützung

  • Sparring Partners
    • Zur Steigerung seiner Schlagkraft sollte der Jungunternehmer auf das Wissen erfahrener Fachleute zurückgreifen
      • zB Business Angels
      • zB Ex-Gründer
      • zB Studienkollegen, die früher gestartet sind
      • zB erfolgreiche Unternehmerkollegen
    • Auswahl des Personenkreises
      • Zielpersonen sind es ehrlich meinende, sich auch exponierende Gesprächspartner, die auf Augenhöhe unterstützen und nicht in Lehrmeister-Allüren verfallen
      • Was Jungunternehmer nicht benötigen, sind „Ja-Sager“
    • Verhalten der Gründer
      • Gründer müssen ihre „Einstellung“ auf „Empfangen“ und nicht – aus zB Begeisterung – nur auf „Senden“ stellen
      • Gründer sollten im Eigeninteresse lernfähig sein und vermeiden, Erfahrung durch bitteres „Lehrgeld“ bezahlen zu müssen
  • Wirtschaftsberater und Financiers
    • Gründer können sich natürlich auf Ihrer Berater stützen, die beratend zur Seite stehen
      • zB Financiers
      • zB Rechtsanwälte
      • zB Treuhänder
  • Lobbyisten und Door Openers
    • Wirtschaftsberater und Financiers können dem Firmengründer und Jungunternehmer auch Türen öffnen, die ihm sonst verschlossen bleiben würden

Klares Marketingkonzept

  • Erstellung Marketingkonzept
    • Vor dem Start in die Selbständigkeit sollte der Gründer ein Marketingkonzept entwerfen, für:
      • sein Produkt oder
      • seine Dienstleistung
  • Second Opinion durch Fachperson
    • Es empfiehlt sich, das eigene Marketingkonzept prüfen und optimieren zu lassen
      • Eine falsche Konzeptausrichtung kann ein Zeitverlust, Mindereinnahmen und einen reduzierten Cash flow bewirken
      • Ziel ist daher, von Anbeginn an mit einem optimalen Marketingkonzept zu starten

Wettbewerbsvorsprung

  • Nicht sich auf den Lorbeeren ausruhen
    • Der Erfolg muss immer wieder neu erarbeitet werden
    • Hilfsmittel sind:
      • Forschung und Entwicklung (F&E)
      • Neue Ideen (mit offen Augen herumgehen und herumschauen)
      • Neues ausprobieren
      • Analoges in Digitales übertragen und Ebenen herausschneiden oder neu ordnen usw.
      • Planung
      • Umsetzung
      • etc.
  • Erhaltung des Markvorsprungs
    • In seinen jeweiligen Standortbestimmungen sollte der Unternehmer besonders auf diesen Aspekt achten
    • Feedback-System praktizieren
      • Zum eigenen Unternehmen
        • bei Kunden
        • bei Mitarbeitern
        • bei der Konkurrenz (sofern und soweit Kontakte bestehen)
        • bei den Lieferanten (was diese bei der Konkurrenz neues oder anderes feststellt)
        • usw.
      • Zu Konkurrenzunternehmen
        • was meinen Dritte, wo die Konkurrenz hervorsticht oder brilliert
        • was meinen Dritte, zu Aspekten, die bei der Konkurrenz nicht rund laufen (Abgleich mit einen Abläufen)
  • Actio und nicht Reactio
    • Wer agiert statt reagiert, ist immer im Vorteil

Einfache Unternehmensstruktur

  • Führungsstruktur
    • Flache Hierarchie
  • Organisationsstruktur
    • Transparenz der Organisation und ihrer Entscheidungsträger
      • Klare Entscheidungsabläufe und Entscheide
    • Erfolgreiche Expansion
      • Konzentration auf das Wesentliche
      • Beurteilung der künftigen Administrierung
      • Überlegungen zur Zielerreichung beim angestrebten Wachstum
  • Delegation an Mitarbeiter
    • Mitarbeiter in Unternehmensentwicklung miteinbinden und Verantwortung übertragen
    • Klare Funktions- und Kompetenzzuweisungen / Entscheide respektieren
  • Kommunikation mit Kunden
    • Kunden kennen die Ansprechpartner des Unternehmens

Zusammenarbeit

  • Kooperationen
    • Aufbau eines Netzwerks von Kooperationen für den Zugang zu zusätzlichem Know how
    • Austausch in Themen und Bereichen, wo man von Dritten profitieren kann bzw. könnte
  • Joint Ventures
    • Niemand hat in allen Themen und auf allen Gebieten gleich gute Kenntnisse
    • Entwicklung von Zusammenarbeitsverhältnissen in Bereichen, die nicht zur Kern-Geschäftsidee zählen
      • F&E in Nebenaspekten
      • Produktion
      • gemeinsamer (Ausland-)Vertrieb oder Logistik etc.
  • Outsourcing
    • Kapitalintensive und nicht zur Kern-Geschäftsidee gehörende Themen auslagern (Outsourcing)

Finanzplanung und Finanzkontrolle

  • Startkapital
    • Der Gründer hat vor dem Start zu erstellen
      • Investitionsbudget
      • Budget für Ein- und Ausgänge der ersten Betriebsmonate
  • Eigenfinanzierung
    • Da sich der finanzielle Erfolg meist nicht so schnell einstellt, sollte vorgesorgt werden:
      • finanzielle Reserven
      • Banken-Kreditlinien
        • mehrere Banken zur Abhängigkeitsvermeidung
        • mehrere Banken, weil beim „Ein-Banken-System“ eine Kreditkündigung die sofortige Unternehmensilliquidität, meistens mit Konkursfolge, bedeuten würde
      • Finanzierungszusage aus dem Kreis der Nahestehenden
  • Entwicklungsgerechte Refinanzierung
    • Dem Lebenszyklus des Jungunternehmens und dem bevorstehenden Finanzbedarf entsprechend sollte die nächste Finanzierungsrunde geplant und vorbereitet werden:
      • Weiterer Bankkredit
      • Mezzanine-Finanzierung u / o Venture Capital-Finanzierung
      • Investor, der sich am Unternehmen beteiligt
  • Cash- bzw. Liquiditätsmanagement
    • Massvolles Investieren
    • Stringentes Rechnungs- und Mahnwesen
    • Ausschöpfung von Lieferantenkrediten
    • Übergang zum Factoring
    • individuelle weitere Massnahmen
  • Reinvestition der Gewinne
    • Erwirtschaftete Gewinne sollten grundsätzlich im Unternehmen belassen werden
    • Ab dem Zeitpunkt, wo Gewinne über den Investitionsbedarf hinaus geäufnet werden, sollte die Thesaurierungsproblematik bedacht werden
      • Beizug Rechtsanwalt oder Steuerberater etc.

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