Ähnliche Geschäftsmodelle basieren zwar auf gleichen Mustern, können aber durch eine differenzierte Handhabung an Dynamik gewinnen und als Inspirationsquelle für die Arbeit an den Geschäftsmodellen dienen:
Entflechtungsmodelle
- Drei grundsätzliche Geschäftsarten
- Kundenbeziehungs-Unternehmen
- Produktions-Unternehmen
- Infrastruktur-Unternehmen
- Drei Geschäftsarten mit unterschiedlichen Anforderungen
- Wirtschaftliche Anforderungen
- Wettbewerbliche Anforderungen
- Kulturelle Anforderungen
- Entflechtende Strukturierung
- Möglichkeit zur Realisierung des Angebots in einer Unternehmung, aber idealerweise Angebots-Entflechtung in separate Unternehmen (Entities)
- Beispiele
- Privatbanken
- Mobilfunkanbieter
Long Tail
- Nischenprodukte statt Massenmarkt?
- Long-Tail = Konzentration auf eine grosse Zahl von Produkten, für den Verkauf in geringen Mengen
- Top wäre Konzentration auf wenige Produkte, für den Verkauf in grossen Mengen
- Long-Tail-Geschäftsmodelle setzen voraus
- Geringe Lagerhaltungskosten
- Starke Internet-Plattformen für interessierte Nischen-Käufer
- Long-Tail = Konzentration auf eine grosse Zahl von Produkten, für den Verkauf in geringen Mengen
- Beispiele
- Ebay
- Youtube
- Netflix
- Lulu.com
Multi-sided Platforms
- Zusammenbringen von zwei oder mehreren voneinander unabhängigen Kundengruppen
- Wertschöpfung durch Interaktion
- Multi-sided Platforms setzen voraus
- Die jeweils andere Kundengruppe muss auf der Plattform präsent sein
- Netzwerkeffekt für die Anlockung weiterer Nutzer
- Beispiele
- Microsoft Windows
- Ebay
- Visa
- Financial Times
FREE als Geschäftsmodell
- Ein Kundensegment kann wesentlich und kontinuierlich von einem gebührenfreien Angebot profitieren
- Die Leistungen an nichtzahlende Kunden werden finanziert:
- durch einen anderen Teil des Geschäftsmodells
- zB (automatische) Werbeeinnahmen
- zB kostenlose Produkte und Dienstleistungen, die Zugriffe auf die Plattform generieren und die Attraktivität der Plattform erhöhen
- durch ein anderes Kundensegment
- durch einen anderen Teil des Geschäftsmodells
- Freemium
- Grundlage gibt’s gratis, alles Weitere kostet
- zB Flickr
- Grundlage Freemium mit einem besonderen Dreh
- zB Red Hat
- Skype vs. Telefongesellschaft
- zB Skype
- Versicherungsmodell
- zB Rega
- Köder und Hacken
- zB kostenlose Mobilephones
- zB Gillette Rasierklingen
- Grundlage gibt’s gratis, alles Weitere kostet
- Die Leistungen an nichtzahlende Kunden werden finanziert:
- Beispiele
- Skype
- Open Source
- Kostenlose Mobilephone
- Flickr
- Metro (Gratiszeitung)
Open Business Models
- Wertschöpfung durch systematische Zusammenarbeit mit externen Partnern
- Von aussen nach innen (Buy Innovation)
- Vernetzen und entwickeln
- zB Procter & Gamble
- Vernetzen und entwickeln
- Von innen nach aussen (Sale Innovation)
- Der Patente-Pool
- zB GlaxoSmithKline
- Der Patente-Pool
- Verknüpfung
- Zusammentragen und Verknüpfen von Suchenden und Problemlösern
- zB InnoCentive
- Zusammentragen und Verknüpfen von Suchenden und Problemlösern
- Von aussen nach innen (Buy Innovation)
- Beispiele
- G&G
- GlaxoSmithKline
- InnoCentive
Quelle: OSTERWALDER ALEXANDER / PIGNEUR, a.a.O., S. 60 ff.
5 wichtige Startup-Erfolgsfaktoren
- IDEE (INNOVATIVE GESCHÄFTSIDEE)
- TEAM
- BUSINESS MODEL (GESCHÄFTSMODELL)
- FINANZIERUNG
- TIMING
Literatur
- Allgemein
- OSTERWALDER ALEXANDER / PIGNEUR YVES, Business Model Generation – Ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer, Campus Verlag, Frankfurt / New York 2011, S. 60 ff.
- OSTERWALDER ALEXANDER / PIGNEUR YVES / BERNARD GREG / SMITH ALAN, Entwickeln Sie Produkte und Services, die Ihre Kunden wirklich wollen, mit Value Proposition Design, strategyzer.com/vpd, Campus Verlag, Frankfurt a/Main, 289 S.
- GASSMANN OLIVER / SUTTER PHILIPP, Praxiswissen Innovationsmanagement – von der Idee zum Markterfolg, 3., Überarbeitete und erweiterte Auflage, München 2013
- GASSMANN OLIVER / FRANKENBERGER KAROLIN / CSIK MICHAELA, Geschäftsmodelle entwickeln – 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, CARL HANSER VERLAG, München 2017, 398 S.
- SCHALLMO DANIEL R.A., Geschäftsmodelle erfolgreich entwickeln und implementieren – Mit Aufgaben und Kontrollfragen, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2013, 270 S.
- Entflechtungstabelle
- HAGEL JOHN / SINGER MARC, „Unbundling the Corporation“, Harvard Business Review, März-April 1999
- TREACY MICHAEL / WIERSEMA FRED, Marktführerschaft. Wege zur Spitze, 1995
- Long-Tail-Geschäftsmodelle
- ANDERSON CHRIS, The Long Tail – Der lange Schwanz: Nischenprodukte statt Massenmarkt – Das Geschäft mit der Zukunft, 2007
- ANDERSON CHRIS, „The Long Tail“, Wired Magazine, Oktober 2004
- Multi-sided Platforms
- EVANS DAVID, „Managing the Maze of multisided Markets“, Strategy & Business, Herbst 2003
- Free als Geschäftsmodell
- ANDERSON CHRIS, Free – Kostenlos: Geschäftsmodelle für die Herausforderungen des Internets, 2009
- ANDERSON CHRIS, „Free! Why $0.00 is the Future of Business“, Wired Magazine, Februar 2008
- Open Business Models
- CHESBROUGH HENRY, „The Era of Open Innovation“, MIT Sloan Management Review, Nr. 3, 2003
- CHESBROUGH HENRY, Open Business Models: How to Thrive in the New Innovation Landscape, 2006
Weiterführende Informationen
- 6 Funktionen eines Geschäftsmodells nach Chesbrough | bmi.forcett.net
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
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