Der Arbeitgeber hat für die Einführung der Home Office-Arbeit verschiedenste Obliegenheiten zu erfüllen, nämlich:
Führungsentscheid
- Analyse
- Grundsatzentscheid der Einführung von Home Office-Arbeit, allgemein oder im konkreten Fall
Organisatorische Vorbereitungen
- Funktionsbeschrieb
- Stellenbeschrieb
- Arbeitsplatzbeschrieb
Arbeitsrechtliche Vorbereitung
- Entwurf zur Änderung des bestehenden Arbeitsvertrages, durch Ergänzung mit einer Home Office-Abrede
- Entwurf Änderungskündigung
- Home Office-Reglement
- Entwurf für neues Arbeitsverhältnis, ein Arbeitsvertrag mit Home Office-Abrede
Investitionsentscheid
- Erwerb der Büroeinrichtung für den Home Office-Arbeitsplatz (Computer, Drucker, Pult etc.)
- Vernetzung der Home Office-Umgebung in die Infrastruktur der Unternehmenszentrale
Umsetzung des Vorhabens
- Umsetzung
- Kontrolle Installation und Gesundheitsschutz
„Betrieb“ des Home-Offices
- Arbeitszeitüberwachung
- Kontrolle Gesundheitsschutz
- Kontrolle Arbeits- und Ruhezeit
- Kontrolle Datenschutz und Geheimhaltung
Führung des ortsabwesenden Mitarbeiters
- Kernpunkte
- Klare Ziele festlegen
- Häufigere Kommunikation (digitale Meetings)
- Fürsorgepflicht wahrnehmen
- Der Mensch steht im Mittelpunkt
- Das „Wir-Gefühl“ stärken
- Vertrauen haben
- Leistung messen
- Einsatz der richtigen Tools
- Feierabend des Mitarbeiters respektieren
- Verständnis bei der Umstellungsdauer von der Arbeit im Betrieb zur HOA-Tätigkeit
- Notwendigkeit der Aufrechterhaltung einer Beziehung zum Mitarbeiter
- Kommunikation der Erwartungen
- Transparente Kommunikation von Bedürfnissen und Erwartungen des Arbeitgebers an die Zusammenarbeit aus der Ferne
- Prioritäten festlegen
- Bekanntgabe der zu stoppenden Projekte und Aufgaben
- Spielregeln-Vereinbarung mit Team
- Starten der Home Office-Team-Kommunikation mit einem Teammeeting per
- Telefon
- Video
- Etc.
- Tägliche Kommunikation
- Reden, erklären und falls notwendig beruhigen
- Flexibilität
- Sich auf Engagement und Kreativität des Mitarbeiters verlassen und andernfalls ansprechen
- Kommunikation des Chefs mit dem Mitarbeiter
- Notwendigkeit des direkten Kontakts mit Home Office-Angestellten
- Kommunikation der jederzeitigen Ansprechbarkeit, auch wenn der Chef selber im Home Office arbeitet
- für geschäftliche Angelegenheiten
- für private Belange
- Familie
- Kinderbetreuung
- Existenzielle Sorgen
- Sorgen wegen Gerüchten aus dem Betrieb (Kurzarbeit, Entlassungen, Betriebsschliessung etc.)
- etc.
- Transparente Kommunikation von Bedürfnissen und Erwartungen des Arbeitgebers an die Zusammenarbeit aus der Ferne
- Kommunikation mit Einfühlungsvermögen
- Der Mensch steht im Mittelpunkt
- Kommunikation auch für private Belange des HO-Mitarbeiters
- Besonnenheit, aber doch Entschlossenheit
- Erhöhte Toleranz für unangebrachtes Verhalten und Ansicht des HO-Mitarbeiters
- Weisungen (als Ultima Ratio)
- Lässt sich trotz aller erdenklichen Kommunikations-Bemühungen eine vernünftige Kommunikationsbasis und Auftrags-Erledigung im Home Office nicht erzielen, bleibt dem Chef nur auf das Weisungsrecht zurückzugreifen
- Arbeitgeberweisungen
- Kommunikation der Erwartungen
- Keine Ausgrenzung des Home Office-Mitarbeiters aus wichtigen Meetings
- Der Arbeitsort darf für die Teilnehmer-Entscheide keine Rolle spielen
- Kein Ausschluss des Home Office-Arbeiters bei Erfolgen
- Erfolge feiern gehört zum Betriebsalltag; dabei dürfen die HOA-Mitarbeiter nicht vergessen werden
- Entwicklungsgespräche dürfen nicht vergessen werden
- Es ist im Unternehmensinteresse auch gute Mitarbeiter im Home-Office zu befördern
Literatur
- Nowotny Valentin, Führen mit Telefon, E-Mail, Video, Chat & Co., Stuttgart 2019, 254 Seiten
Weiterführende Informationen
- Allgemein
- Coronavirus (COVID-19)
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
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