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Aktiengesellschaft

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Grundlagen

Rechtsgebiet:
Aktiengesellschaft
Stichworte:
AG, Aktiengesellschaft
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Gesetzliche Grundlagen

Gesetzesrevisionen

Die Aktiengesellschaft hat eine reichhaltige gesetzliche Entwicklung hinter sich:

  • OR-Erlass 1881
  • Revision 1936
  • Revision 1991
    • Vereinfachung der Kapitalbeschaffung
    • Organisation
    • Rechnungslegung
    • Schutz der Minderheitsaktionäre
  • Revision 2005
    • Transparenz
    • Revision / Revisionsaufsicht
  • Laufende Revisionsbemühungen
    • Kapitalstruktur
    • Institutionelle Stimmrechtsvertretung
    • Schaffung von Corporate Governance-Regeln
    • Rechnungslegungsrecht
    • Revision
    • Bonuszahlung (Initiative MINDER)
    • Verschiedene Punkte in parlamentarischer Beratung

Informationen des Bundesamts für Justiz

» EJPD zur Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts

Ökonomische Grundlagen

Jedes Unternehmen muss sich mit der Chancen- und Risikensteuerung sowie mit deren Allokation auseinandersetzen. Der neueste Trend geht vom Shareholder-Management zum Stakeholder-Management.

Grundsätzlich herrschen nebst anderer Theorien, an den sich die Unternehmensleitung orientieren kann, folgende Ansätze vor:

Shareholder Value

  • Orientierung primär an den Interessen der Aktionäre

Stakeholder Value

  • Ausgleich der unterschiedlichen Interessen von Aktionären, Arbeitnehmern, Gläubigern, Kunden, Lieferanten und Öffentlichkeit
  • Stakeholder-Value ist anders gesagt auch Wertschöpfung durch das Management von Ansprüchen und Beziehungen
  • Stakeholder-Ansatz ist auch für die Kommunikation sehr geeignet
  • Stakeholder-Ansatz kann in dezentralen Organisationen nur schwierig umgesetzt werden
  • Stakeholder-Ansatz fördert die Durchsetzungskraft unternehmerischer Vorhaben
  • Stakeholder-Management berücksichtigt das Risiko-Management
  • Stakeholder-Management setzt ein Unternehmensleitbild voraus

Agency-Theorie

  • Verhältnis zwischen Unternehmensinhaber (Prinzipal) + Auftragnehmer bzw. Geschäftsführer (Agent)
  • Theorie geht davon aus, dass sich dies Interessen des Prinzipals nicht vollständig mit denjenigen des Agenten decken
  • Interessenannäherung
    • Information
    • Unterschiedliche Risikoeinstellungen?
    • Trennung von Eigentum und Kontrolle verursacht Kosten (Agency costs)
  • Agency-Theorie steht in einer Relation zur Corporate Governance (Klärung der Prinzipal-Agenten-Beziehung)

Verhaltenssteuerung

  • Verhaltenssteuernde Faktoren
    • Verantwortlichkeit
    • Anreize
    • Reputationsmechanismen
  • Verantwortlichkeit
    • Haftung für den der Gesellschaft zugefügten Schaden
    • Konkretisierung der Sorgfaltspflichten?
    • Haftungsvermeidung
    • D&O / D&O liability insurance (Organhaftpflichtversicherung)
    • Hohe Kosten für die Durchsetzung von Verantwortlichkeitsansprüchen für Aktionäre und / oder Gläubiger als Organschutz?
  • Anreize
    • Intrinsische Anreize
      • Der Begriff intrinsische Motivation bezeichnet das Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun (weil es einfach Spaß macht, Interessen befriedigt oder eine Herausforderung darstellt) [Quelle: Wikipedia].
    • Extrinsische Anreize
      • Bei der extrinsischen Motivation steht dagegen der Wunsch im Vordergrund, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil (Belohnung) verspricht oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden möchte.[Quelle: Wikipedia]
    • Immaterielle Anreize
      • Immaterielle Anreizesind nicht direkt «messbar». Sie sind von immateriellem Wert. Differenzieren kann man sie durch die Arbeit selbst
        • Autonomie
        • Identität
        • Sinn
          • soziale Anreize
            • Kollegen- und Vorgesetztenverhalten
          • Anreize des inner- und außerbetrieblichen Umfeldes
            • Image
            • Prestige
    • Materielle Anreize
      • Materielle Anreize(finanzielle bzw. monetäre Anreize)
        • direktes Entgelt
        • weitere Gegenleistungen des Unternehmens
          • Sicherungs- und Versorgungssysteme
          • Werkswohnung
          • Personaldarlehen
    • Risiken der Verhaltenssteuerung mittels materieller Anreize
      • Kobra-Effekt (Wirkung von Fehlanreizen; Prämie eines britischen Gouverneur in Indien pro getötete Kobra / Inder begannen Kobra’s zu züchten, um mehr Prämien erhalten zu können)
      • Korrumpierung intrinsischer Motivation
    • Grenzen variabler Vergütungen beachten
    • Reputationsmechanismen
      Reputationsüberlegungen für Imagebildung bei künftigen Vertragspartnern
      Recht
      Transparenz
      Ethik
      • Leistung eines Mehr als rechtlich durchsetzbares Minimum?

Risikotransfer

  • Allgemeines
    • Wie der Mensch kann die Aktiengesellschaft (AG) den Eintritt oder Nichteintritt riskanter Ereignisse nur begrenzt beeinflussen.
    • Entsprechend kann die AG über die Entwicklung eine geplanten Vorhabens, einer Vertragsbeziehung oder einer Zusammenarbeit (joint venture) im Voraus nur spekulieren.
    • Ziel jeder AG ist daher die Risiken zu erfassen, zu analysieren, zu beschränken, zu diversifizieren oder auf einen Vertragspartner zu übertragen.
  • Übertragung von Risiken
    • Transfer von Risiken auf einen Dritten
    • Allokation und Transfer der Risiken in den Verträgen selbst oder an einen beizuziehenden Versicherer
  • Risikoaversion
    • Risikoscheu bzw. Ziel eines sicheren Gewinns bei möglichst geringen Risiken
    • Möglichkeit, Risiken durch Diversifikation zu beseitigen, um einen allfälligen Verlust besser verkraften zu können.
  • Risikoprämien
    • Erfolgsabhängige Entschädigung
    • Investition in ein riskantes Projekt erfordern eine Risikoprämie zur Abgeltung des übernommenen Risikos

Weiterführende Informationen

» Checklisten zur Aktiengesellschaft

» Ziele eines Joint Ventures

» Haftung der Organe einer Gesellschaft

» Haftung des Verwaltungsrates

» Haftung der Revisionsstelle

» D & O / Organhaftpflichtversicherung

» Präventionsberatung: Risikomanagement

» Unternehmensversicherungen

LINTEMEIER KLAUS / THIESSEN ANSGAR / RADEMEIER LARS, Ergebnisband der Studie STAKEHOLDER INTEGRATION – Zum Wertschöpfungsbeitrag von Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsmanagement, Januar 2013

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